Standardisiert dieses, standardisiert jenes – schon seit geraumer Zeit wird von uns Menschen vor allem eines verlangt: Dass wir gewisse Arbeiten, ob nun Texte oder anderes, nach einem gewissen Schema perfekt anfertigen. Eigenes Talent und Kreativität? Fehlanzeige! Nun aber können KIs wie ChatGPT das Produzieren von Werken nach einem fixen Muster sehr viel besser als wir Menschen. Was genau heißt das für uns?

Schon seit längerem ist es so, dass für kreative Ideen und persönlichen Touch oft einfach kein Raum bleibt. Das beginnt schon in der Schule, wo alle exakt dasselbe tun müssen, nach denselben Kriterien bewertet werden. Persönliches Talent bleibt dabei vollkommen auf der Strecke.

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Dabei ist es genau das, was uns Menschen von KIs unterscheidet. Wir besitzen eine unglaubliche schöpferische Kraft und eine schier unendliche Ideenvielfalt, von der wir momentan jedoch viel zu wenig Gebrauch machen. Gerade jetzt, wo uns Chatbots wie ChatGPT viel mühsame Arbeit wie etwa das Schreiben von Zusammenfassungen abnehmen können, wäre es an der Zeit, Kreativität, individuellen Interessen und persönlichem Talent mehr Platz zu verschaffen. Bereits in der Schule könnte dies etwa schon damit beginnen, dass alldem mehr Zeit gewidmet wird, während standardisiertem Material, das (seien wir einmal ehrlich) von vielen Schüler:innen ohnehin schon ChatGPT überlassen wird, ein paar weniger Schulstunden eingeräumt werden.
Vieles, was derzeit noch am Lehrplan steht, wird in der Zukunft tatsächlich kaum mehr Bedeutung für die Schüler:innen haben, da Arbeitgeber:innen dies unbezahlt von KIs erledigen lassen können. Viel relevanter wäre es stattdessen, sie als die Personen zu fordern, die sie sind, und nicht zu versuchen, sie weiterhin in ein vorgefertigtes Muster zu pressen.

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Selbstverständlich heißt das nicht, dass Kindern in der Schule nun plötzlich gar nichts mehr von dem beigebracht werden soll, das bisher Unterrichtsstoff war, immerhin sollten sie zumindest ein klein wenig Ahnung von dem haben, was sie ChatGPT überlassen – ähnlich etwa, wie dies bisher mit Taschenrechnern der Fall war: Zwar hat wohl jeder irgendwann gelernt, wie man gewisse Rechenoperationen ausführt, hat dann aber mit der Zeit vermehrt auf den Taschenrechner zurückgegriffen, weil dieser eben einfach schneller und effektiver darin ist. Dadurch blieben dann mehr Kapazitäten für andere Teile einer Aufgabe, denn während man sich nun nicht weiter damit beschäftigen musste, etwa bloß keine Folgefehler in einer Division zu machen, konnte man sich auf komplexere Aspekte konzentrieren.
Ähnlich könnte es sich in Zukunft mit KIs verhalten. Während diesen die mühsamen Aufgaben, von denen man prinzipiell weiß, wie sie funktionieren, übertragen werden, können Menschen sich auf andere Dinge, etwa dem Ausleben und Nutzen ihrer Individualität, fokussieren. Um zu diesem Punkt zu gelangen, müssen jedoch einige Bereiche des Lebens, vor allem das Schulsystem, überdacht und gegebenenfalls auch überarbeitet werden.

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Von: Miriam

18. Mai 2023

Bild: Foto von Andrew Neel auf Unsplash

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