Öffentliche Parks haben in großen Städten einen bedeutenden Erholungswert, weshalb man sie umgangssprachlich auch unter dem Begriff der grünen Lunge kennt. Sie werden im urbanen Raum, in dem Grünflächen zusehends versiegelt und Wohnräume optimiert werden, zu einem wichtigen Aufenthaltsort.

In Graz zählen die drei Parkanlagen, Stadtpark, Augarten und Volksgarten zu den beliebtesten öffentlichen Grünflächen, die für viele unterschiedliche Nutzer:innengruppen zum Anziehungspunkt werden. Kinder und Jugendliche, die nach Abenteuer und Sport suchen, Liebespaare, die durch den Park flanieren, Freund:innen, die gerne Picknicken und viele mehr. Doch es gibt auch Personengruppen, die durch ihre Verhaltensweisen, Verdrängungsprozesse in Gang bringen und für ein schlechtes Image des Parks sorgen. Gegenwärtig wird dieses Phänomen gerade im Volksgarten beobachtet, wo vor allem junge Erwachsene durch illegalen Drogenhandel sowie interne gewalttätige Konflikte, die nächtens durchaus laut ausgetragen werden, auffallen. Dies führt bei Besucher:innen und Anrainer:innen zu Verunsicherung, Angst und Ärger.

Die Stadt Graz steuert dieser Entwicklung entgegen, um den Park im Sinne aller Naherholungssuchenden, Sporttreibenden und Familien wieder zu beleben. Ziel ist es, dass sich zukünftig alle Besucher:innen wohl und sicher fühlen und auch Anrainer:innen eine positive Atmosphäre des Parks aus nächster Nähe wahrnehmen. Dazu waren bereits einige Verbesserungsvorschläge vonseiten der Politik und Verwaltung im Gespräch. So etwa wurde der Ruf nach einer Schutzzone wieder laut, die laut Polizei derzeit keine nachhaltige Veränderung herbeiführen würde. Eine Schutzzone ist eine zeitlich befristete Maßnahme (für max. 6 Monate), die es der Polizei erlaubt, verdächtige Personen vom Platz zu verweisen. Ein Zuwiderhandeln der vom Platz verwiesenen Personen, durch Rückkehr in den Park ist nicht ganz so einfach zu exekutieren. Jene Beamt:innen, die den Platzverweis ausgesprochen haben, müssten diese Person wieder antreffen.

Bei nächtlicher Ruhestörung ermutigt die Polizei die Anrainer:innen konsequent den Notruf zu wählen. Zwar ist nicht garantiert, dass die Einsatzkräfte sofort zur Verfügung stehen, aber die Sachlage wird jedes Mal dokumentiert.

Damit sich das Sicherheitsgefühl der Parkbesuchenden tagsüber in jedem Fall erhöht, setzt die Stadt Graz folgende Maßnahmen:  Täglich (außer sonntags) sind seit Juni zwei speziell geschulte Ordnungswachebeamte von 14 bis 21 Uhr vor Ort. Darüber hinaus steht das Friedensbüro für die Anliegen von Parkbesucher:innen und Anrainer:innen jeden Mittwoch von 14:00 – 15:30 Uhr im Park als Ansprechpartner zur Verfügung und übernimmt weiters die Gesamtkoordination und – kommunikation mit der Stadt Graz, der Polizei sowie NGOs. Hierbei wird der Park weiterführend gedacht und überlegt, wie man noch mehr Freizeitangebote etabliert. Mit der Abteilung für Grünraum und Gewässer werden Konzeptionen erarbeitet, wie der Park offener, einsichtiger und mit gezielter Beleuchtung heller gestaltet werden kann. Weiters werden auch die Toilettanlagen saniert.

Damit der Volksgarten wieder als wunderschöner Ort zur Freizeitgestaltung wahrgenommen wird, braucht es Menschen, die dem Park mit ihrem Aufenthalt dieses Image zurückgeben. Damit Kriminalität und Drogenhandel dort keinen Platz mehr haben.

Haben auch Sie Ideen und Anregungen für einen lebenswerten Volksgarten? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail unter: office@friedensbuero-graz.at

 

 

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Von: Anna

4. Juli 2024

Bild: Leonhard Lenz, CC0, via Wikimedia Commons

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