Wenn die Zeichen in Ihrer Nachbarschaft auf Sturm stehen, bedeutet das selten etwas Gutes. In unserer Serie „Zehn Tipps für eine gute Nachbarschaft“ zeigen wir Ihnen, wie Sie das Klima in Ihrer Wohnsiedlung nachhaltig verbessern und was Sie aktiv dafür tun können – mit den ersten drei Tipps in diesem Beitrag.

Tipp 1: Sagen Sie „Hallo“!

Es sind Szenen, die sich in vielen Stiegenhäusern tagtäglich abspielen: Zwei Nachbarn gehen grußlos aneinander vorüber – oft sogar, ohne sich auch nur eines Blickes zu würdigen. Dabei kann ein einfaches „Hallo!“ oder „Guten Tag!“ schon so viel dazu beitragen, dass wir unser Gegenüber viel freundlicher wahrnehmen. Natürlich, für den Zusatz „Wie geht‘s?“ bleibt oft keine Zeit, da man ohnehin schon (zu) spät dran ist, aber eine simple Begrüßung hilft – sowohl im Alltag als auch schon beim Einzug. Wenn Sie in ein neues Viertel oder in ein Mehrfamilienhaus ziehen, stellen Sie sich doch kurz Ihren Nachbarn vor. Sie werden sehen, das bricht das Eis sofort – und wenn Sie schon einmal ins Gespräch kommen, können Sie die Gelegenheit gleich für wichtige Fragen nutzen, wie z. B.: Wo ist ein guter Supermarkt? Gibt es in der Nähe ein gutes Restaurant? Wann wird der Müll abgeholt? Etc. Geben Sie solche Informationen im Gegenzug auch an neue Nachbarn weiter, die Sie begrüßen.

Ein simpler Händedruck reicht – und die Welt ist für viele Nachbarn wieder in Ordnung. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hermandad_-_friendship.jpg (User: Electron)

Tipp 2: Lernen Sie Ihre Nachbarn kennen!

Zeigen Sie Interesse an Ihren Nachbarn! Sie müssen im ersten Gespräch noch nicht die ganze Lebensgeschichte erfragen (das wirkt aufdringlich und vermutlich haben Ihre Nachbarn genauso wenig Interesse daran wie Sie), aber signalisieren Sie höfliche Neugier. Haben Sie Kinder? Welchen Beruf üben Sie aus? Das sind Fragen, die Sie durchaus stellen dürfen, ohne dass Sie gleich wegen übertriebener Neugier an den sprichwörtlichen Pranger gestellt werden. Ganz wichtig: Starten Sie kein Verhör, sondern bleiben Sie stets auf eine gesunde Weise distanziert! Sie können nicht von jedem Nachbarn erwarten, dass dieser genauso aus dem Nähkästchen plaudert wie Ihre Freunde. Geben Sie Ihren Nachbarn im Gegenzug auch ähnliche Informationen von sich selbst. Der Vorteil: Sie lernen sich gegenseitig besser kennen und wissen dann so nebenbei auch, ob Ihre neuen Nachbarn vielleicht besondere Arbeitszeiten haben, z.B. frühmorgens oder nachts. Stellen Sie ruhig auch die Frage nach besonderen Schlafzeiten, das sollte kein Tabuthema sein. Sind Ihre Kinder vielleicht manchmal etwas lauter? Auch darüber können und sollten Sie reden. Bitten Sie Ihre neuen Nachbarn, Ihnen sofort Bescheid zu sagen, falls sie etwas stört. Nur so kann ein Klima des grundsätzlichen Vertrauens etabliert und auch gehalten werden.

Tipp 3: Nehmen Sie Rücksicht aufeinander!

Die Hausordnung zu kennen ist gut – sie auch einzuhalten ist besser. Das beginnt bei einfachen Dingen: beim Lärm, beim Rauchen. Wenn Sie etwas über das übliche Maß hinaus machen wollen, kontaktieren Sie Ihre Nachbarn und holen Sie deren Unterstützung und Einverständnis ein. Das gilt beispielsweise, wenn Sie die Lautsprecher Ihrer Stereoanlage in der Wohnung aufstellen. Besonders in älteren Mehrfamilienhäusern können Decken und Wände Lärm sogar verstärken. Wenn Leute unter Ihnen wohnen, ist es ratsam, eine Trittschalldämmung unter Ihren Fußbodenbelag zu legen und die klassischen „Hauspatschen“ den Schwedischen Holzschuhen oder Stöckelschuhen vorzuziehen.

Sollten Sie ein Fest feiern, laden Sie Ihre Nachbarn am besten auch mit ein. Falls Sie sich (noch) nicht so prächtig verstehen, lassen Sie sie zumindest wissen, wann die Party beginnt und wie lange sie ungefähr dauern wird. Bitten Sie Ihre Gäste vor dem Haus auch, ab einer bestimmten Uhrzeit etwas leiser zu sein. Geben Sie Ihren Nachbarn eine Telefonnummer, damit sie sich melden können, wenn es zu laut für sie wird. Bedanken Sie sich am nächsten Tag mit einer kleinen Aufmerksamkeit für ihr Verständnis. Sie werden sehen: Wenn Sie das nächste Mal eine Tasse Zucker, Reste von Wandfarbe oder einen Tipp für einen guten Hausarzt brauchen – Sie werden alles bekommen! Es sind die kleinen, freundlichen Gesten, die eine gute Nachbarschaft erhalten. Und ein kleiner Tipp noch, falls Sie auf der Terrasse grillen: Schauen Sie, ob noch Wäsche auf der Leine Ihrer Nachbarn hängt! Keiner mag es, wenn seine Wäsche nach dem Aufhängen stinkt – Sie doch auch nicht, oder?

Hausschuhe aus Leder sorgen für einen nahezu geräuschlosen Gang über den Boden.

In der nächsten Woche geht es mit vier weiteren Tipps weiter.

One Comment

  1. Maria 14. Mai 2021 at 17:24 - Reply

    Tolle Tipps :-))

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Von: Niklas

23. Oktober 2017

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