“Danke, Frau Nachbarin!”
Unser Blog
Unser Blog
Wenn die eigene Katze plötzlich nicht mehr wiederkommt, ist das für den Besitzer oft eine Tragödie. Wenn der Vierbeiner dann aber doch wieder auftaucht, ist die Freude bei Mensch und Tier umso größer. Ein Beitrag über kollegiale Hilfe, wie man sie Nachbarn nur wünschen kann.
Das verzweifelte Miauen, das immer zur unchristlichsten Zeit in der Nacht signalisiert: „Ich will rein!“ Dann das vertraute Schnurren, das dem Besitzer dafür dankt, dass er dem Tier die Terrassentür geöffnet und ihm Futter in die Küche gestellt hat. Und anschließend sein Bett mit ihm teilt.
Katzen sind mehr als nur Haustiere. Katzen sind Begleiter in allen Lebenslagen – man sagt sogar, sie können sich in ihre Besitzer hineinfühlen (deshalb auch die Zuneigung, wenn das Herrchen oder Frauchen krank ist). Doch was, wenn das Tier auf einmal nicht mehr wiederkommt? So passiert vor kurzem. Die Freigängerkatze eines Pensionisten ist abends nicht wieder zurückgekehrt. Das Herrchen macht sich Sorgen und durchsucht jeden Winkel der Wohnung, im Keller und auch im Abstellraum des Stiegenhauses. Doch Fehlanzeige. Von der Katze fehlt jede Spur. Nach zwei Tagen wird der Mann ungeduldig. An das Schlimmste will er nicht denken. Dennoch quält ihn die Vorstellung seinem Haustier könnte etwas Schlimmes zugestoßen sein. Zwar war die Wohnsiedlung an sich ruhig und bot genügend Platz für Auslauf, doch die Hauptstraße war nicht weit weg.
Die Suche nach der verschwundenen Katze
Doch wie ein Haustier finden, das seit Tagen spurlos verschwunden ist? Keine leichte Aufgabe. Sich selbst auf die Suche machen? Das schließt der Pensionist aus. Da würde er nie fündig werden. Die Nachbarn fragen? Zumindest einen Versuch wert. Und so tut der Mann das, was ihm zwar unangenehm ist, er jedoch tun muss: Er klingelt an jeder Wohnungstür seiner Wohnsiedlung und erzählt den Nachbarn von seinem Problem. Bei den meisten stoßt er auf offene Ohren und Verstndnis – helfen kann ihm jedoch kaum jemand. Eine Nachbarin erweist sich jedoch als wahre Glücksbringerin: Sie ist Postbotin und kommt auf eine Idee. Sie fragt den Pensionisten, ob er bereits einen Steckbrief mit Foto in der Nachbarschaft aufgehängt hat. Der Mann verneint. Daran hat er nicht gedacht. Wie so etwas funktioniere, fragt er. Kein Problem, wenn er ein Foto hätte, könne sie einen Steckbrief für ihn erstellen und im Bezirk mit der Post verteilen. So würde man seine Katze schon wiederfinden.
Gesagt, getan. Vier Tage vergehen und der Pensionist verliert langsam jede Hoffnung, dass er sein Haustier noch einmal lebend wiedersehen würde. Doch plötzlich klingelt es an der Haustür. Davor steht eine Frau mit seiner geliebten Katze. Der Pensionist kann es nicht fassen. Wo sie das Tier gefunden hätte? Neun Häuser weiter, wo sie wohnt. Die Katze des Pensionisten sei vor ihrer Terrassentüre gesessen. Sie habe sie dann aufgenommen und wollte sie ins Tierheim bringen, als plötzlich der Steckbrief in ihrem Postkasten lag. Sie wählte die darauf notierte Nummer der Postbotin, die ihr sagte wo der Besitzer der Katze zu finden sei. “Danke, Frau Nachbarin!”
Was man tun kann, wenn das Haustier auf einmal weg ist
Obige Geschichte zeigt sehr deutlich, was im Rahmen guter Nachbarschaft möglich ist. Sollte die Katze oder der Hund entlaufen, ist es auf alle Fälle empfehlenswert, nicht in Panik zu geraten. Zuerst kann man sich selbst auf die Suche begeben – bei Hunden empfiehlt es sich auch, die täglichen Gassirunden abzugehen und dabei auch ein Leckerli mitzunehmen. Hilfreich ist es jedenfalls, den Namen des Tieres zu rufen und eventuell sein Lieblingsspielzeug dabei zu haben. Auch eine Taschenlampe kann nicht schaden, um dunkle Stellen im Wald, Stiegenhaus oder Keller auszuleuchten. Gerade Katzen verstecken sich gerne in Nischen oder unter Bauteilen. Bleibt diese Suche erfolglos, kann man seine Nachbarn informieren und bitten, aufmerksam zu sein und nach dem Tier Ausschau zu halten. Eventuell hilft auch das Teilen eines Fotos auf Social Media wie beispielsweise Facebook. Außerdem kann es hilfreich sein, einen Zettel im Stiegenhaus und in der Umgebung aufzuhängen. Geeignet sind Bäume, Bushaltestellen, Fahrradständer und Stromkästen. Auf dem Steckbrief sollte ein möglichst aktuelles Foto des Haustiers zu sehen sein. Falls das nicht möglich ist, zumindest Farbe, Fellmuster und besondere Details (z. B. Streifen, Halsband) gut beschreiben und auch hinzufügen, seit wann das Tier vermisst wird und wo es zuletzt gesehen wurde. Falls das Tier einen Chip hat, auch die Nummer angeben. Und apropos Nummer: Nicht vergessen, die eigenen Kontaktdaten anzugeben, damit man erreicht werden kann, wenn jemand das Tier findet.
Führt auch das zu keinem Erfolg, kann es noch sinnvoll sein, bei Tierheimen nachzufragen, ob jemand ein entlaufenes Haustier vorbeigebracht hat. Für Graz gibt es hierfür eine eigene Liste. Auch den zuständigen Förster oder Jagdpächter kann man verständigen. Auch Polizei und Tierarzt sind mögliche Anlaufstellen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und jedem Nachbarn ist es zu wünschen, dass sein Haustier wiedergefunden wird.
Quellen:
Von: Niklas
26. Februar 2018
Bild: Karin Hutten
Wir informieren Sie, wenn ein neuer Blogbeitrag erscheint.