Vor zwei Monaten haben wir hier bereits das österreichische Nachbarschaftsportal fragnebenan.at vorgestellt. Eine ähnliche Verbindungsplattform für Nachbarn gibt es aber auch in Deutschland. Wir haben uns das Portal nebenan.de genauer angesehen.

nebenan.de – das Netzwerk für Nachbarn in Deutschland

Es funktioniert so einfach: Registrieren, Postleitzahl eingeben und schon zeigt einem das Portal nebenan.de die Nachbarn in der unmittelbaren Umgebung an. Die Städte Hamburg, Berlin, Hannover, München, Köln, Frankfurt am Main, Dortmund, Stuttgart, Düsseldorf und Bremen sind bereits auf der Plattform vertreten und in Zukunft werden es wohl noch mehr werden.

Die Motive, solch eine Plattform ins Leben zu rufen, können verschieden sein, ebenso wie die Motive, sich auf einer solchen zu registrieren. In erster Linie wollen die Betreiber der Plattform aber Nachbarn ins Gespräch bringen. „Mach mit und belebe deine Nachbarschaft“, heißt es auf der Website. Man sieht sich als Werkzeug für eine lebendige Nachbarschaft. Und tatsächlich: Zahlreiche Nachbarn registrieren sich, weil sie genau das wollen – sich mit anderen Nachbarn verbinden. Dabei muss es aber nicht immer darum gehen, einfach nur mit den Nachbarn zu chatten, um sich dann bei Gelegenheit mal etwas ausborgen zu können. nebenan.de greift tiefer ins Nachbarschaftsgefüge ein. Auf dem Blog finden sich Geschichten darüber, wie Nachbarn in Berlin einem verlorenen Ehering nach Hause helfen oder wie ein Mann – ebenfalls in Berlin – regelmäßig in Bäckereien oder Bioläden nicht mehr verkaufbare Lebensmittel an andere Nachbarn verschenkt. Man hat den Eindruck, dass hier Nachbarschaft tatsächlich aktiv gelebt wird – und das nicht nur in Berlin und auch nicht nur auf den diversen Flohmärkten und Nachbarschaftsfesten.

Vernetzung in der Nachbarschaft geht auch mobil: Die Website von nebenan.de kann auch über das Smartphone aufgerufen werden.

Das digitale Dorf

Es ist so etwas wie ein digitales Dorf, das immer größer wird und in der Schwarmintelligenz zu Nachbarintelligenz wird. Nach dem Motto: Gemeinsam ist man nicht nur stärker, sondern auch gescheiter. Hat man etwas zu sagen oder sucht man etwas, postet man es einfach in einem Beitrag auf dem Blog. Egal ob es ums Blumengießen während des Urlaubs, den besten Handwerker in der Nachbarschaft oder das Finden von Mitstreitern für den Spieleabend geht. Diese Beiträge sind öffentlich zu sehen und werden daher auch von anderen wahrgenommen. Natürlich kann man aber auch jemanden privat kontaktieren. Hat man etwas zu verkaufen, geht man auf den virtuellen Marktplatz. Dort wird getauscht, verschenkt, verkauft und gesucht – vom Fahrrad im Keller bis zu den Büchern im schon längst nicht mehr bewohnten Kinderzimmer, von der verlässlichen Nach- bis zur netten Einkaufshilfe. Und wer sucht, der findet meistens auch. Wenn es am Marktplatz nicht klappt, kann man immer noch Gruppen beitreten oder selbst eine gründen und die Nachbarschaft auch nach thematischen Interessen vernetzen. Und wer Lust hat, die Nachbarn auch im echten Leben kennenzulernen, kann ebenfalls online eine Veranstaltung für offline organisieren: Vom Hofflohmarkt bis zum Urban Gardening, der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Alle Informationen zu den Möglichkeiten auf nebenan.de finden sich hier noch einmal gesammelt.

Man darf gespannt sein, wie sich diese Plattformen weiterentwickeln. In jedem Fall nützen sie das Internet für einen vernünftigen Zweck: Nachbarn nicht nur online, sondern auch offline zu verbinden.

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Von: Niklas

19. März 2018

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