Neighbourhood Hacks – Gemeinsam durch den Alltag
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Da ich als Studentin ab nächstem Jahr alleine in einer Wohnung leben werde, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich möglichst kostengünstig durch den Alltag kommen kann. Als Resultat meiner Überlegungen sind dann schließlich einige Ideen zustande gekommen, die ich als “Neighbourhood Hacks” bezeichne – kleine Tipps und Tricks, die man mit etwas Organisation schnell in einer guten Nachbarschaft umsetzen kann, um sich das Leben etwas zu erleichtern.
Carsharing
Einer der ersten Punkte, den ich mir auf meine Liste geschrieben habe: „Fortbewegungsmittel“. Regelmäßiges Tanken und eine monatlich zu bezahlende Versicherungsprämie würden sich schnell auf mein geringes Budget schlagen, weswegen die Option, mir ein eigenes Auto anzuschaffen, außer Frage steht. Natürlich sind U-Bahn, Bus und Co eine Alternative, aber was, wenn ich eine längere Strecke zurücklegen oder ich etwas transporierten möchte?
Nach reiflichem Überlegen bin ich auf folgende Lösung gestoßen: Carsharing!
Im Laufe meiner Recherchen habe ich erfahren, dass einige Baufirmen gerade bei neueren Wohnbauprojekten ein gemeinschaftliches Auto mit einplanen, das von allen BewohnerInnen der Wohnanlage benutzt werden kann. So wird beispielsweise von einer Leihfirma ein E-Auto zur Verfügung gestellt, das auch monatlich gewartet wird. Wie man Zugriff auf dieses E-Auto erlangt? Ganz einfach – man muss sich nur online auf der Internethomepage der Leihfirma registrieren und die Zeiten eintragen, zu denen man das Auto verwendet, und schon kann man losfahren!
Sollte sich eine solche Option in der eigenen Wohnanlage nicht auftun, gibt es mittlerweile auch städtische carsharing Angebote, wie in Graz etwa das tim.
Der nächste Punkt auf meiner Liste lautet ganz einfach „Essen“. Mir ist ziemlich schnell klar geworden, dass die meisten Rezepte Portionen einplanen, die nicht ganz der Lage „Studentin mit finanziell eingeschränkten Mitteln“ entsprechen. Und angebrauchte Lebensmittel im Kühlschrank verschimmeln zu lassen, weil ich nur die Hälfte davon benötige, ist auch keine Option. Muss ich also in Zukunft wirklich auf meine heißgeliebten Gnocchi verzichten, deren Packungsinhalt bekanntlicherweise mehr als nur eine Portion hergibt?
Mein erster Gedanke war: „Iss einfach die ganze Woche lang Gnocchi.“ Nicht unbedingt die besten Aussichten, wenn ich das mal so behaupten darf. Weswegen mein zweiter Gedanke dann auch war: „Frag doch einfach deine Nachbarn, ob sie Lust auf einen Teller Gnocchi haben.“
So werde ich nicht nur meinen Überschuss an Mittagsportionen los, sondern kann gleich auch noch Bekanntschaft mit meinen neuen Nachbarn schließen. Wer weiß, vielleicht retten sie mich ja auch einmal aus meiner Essensknappheit am Ende des Monats und bringen mir einen Teller Auflauf vorbei?
Als ich mir meine doch recht ehrgeizigen Pläne für das nächste Jahr angesehen habe – Stichwort Studium, Arbeit und Sport – ist mir sehr schnell klar geworden: „Einkaufen“ wird der nächste Punkt auf meiner Liste.
Hier wird es natürlich schon ein wenig komplizierter. Was soll ich tun, wenn ich genau weiß, dass ich erst um 22 Uhr nach Hause komme, das einzige Essbare in meinem Kühlschrank aber ein halber Joghurtbecher ist, dessen Inhalt möglicherweise schon ein Eigenleben entwickelt hat?
Auch hier komm ich schnell zum Schluss, dass eine gute Nachbarschaft Leben retten kann! Erklärt sich meine Nachbarin dazu bereit mir aus dem Geschäft ein paar Lebensmittel mitzunehmen, so bin ich für diesen Abend ohne weitere Probleme versorgt. Dass dies im umgekehrten Fall natürlich auch gilt versteht sich von selbst!
Um diese Art der Einkaufsgemeinschaft sogar noch einfacher zu machen, ist mir eine Idee gekommen: In unserem Zeitalter gibt es – Gott sei Dank – inzwischen genügend Apps. So gibt es auch Einkaufsapps (bsp. bring!), mithilfe derer ich auf meinem Smartphone eine Einkaufsliste erstellen kann, auf die dann andere Personen in meiner App-Community zugreifen können. So kann ich mich mit meinen Nachbarn noch schneller bezüglich des Einkaufens verständigen.
Weiter geht es auf meiner Liste mit dem Punkt „Bücher“. Nie im Leben hätte ich daran gedacht, dass mich ausgerechnet mein Lesefieber so viel kosten würde! Ich besitze eine ganze Menge Bücher, doch diese habe ich bereits unzählige Male gelesen. Was also tun, wenn ich neuen Stoff brauche?
Vor einiger Zeit habe ich im Fernsehen einen Bericht über „Open Librarys“ in London gesehen. Open Librarys sind offene Bücherregale, die an öffentlich zugänglichen Plätzen installiert sind und auf die jeder Mann bzw. jede Frau Zugriff hat. Zur Regel gehört, dass man ein Buch nur dann mitnehmen darf, wenn man im Gegesatz dazu eines dort lässt. Auf diese Art bleibt auch der Bestand des Bücherregals erhalten und die nächste Besucherin steht nicht plötzlich vor einem leeren Regal.
Mittlerweile weiß ich, dass der Begriff “Open Library” auch in Graz längst kein Unbekannter mehr ist. Ganze 70 öffentliche Bücherregale zählt die steirische Landeshauptstadt. Auf dieser Website finden Sie sie allesamt gelistet.
Oh, wie sehr ich doch ohne das Internet aufgeschmissen wäre. Nachrichten, Rezepte, Unterhaltung – alles finde ich darin. Umso ärgerlicher, wenn mein monatliches Datenvolumen aufgebraucht ist und ich gefühlte fünf Minuten warten muss, bis sich eine neue Seite lädt. Mein nächster und letzter Punkt also? „WLAN“!
Bereits während meiner Schulzeit habe ich schon von Klassen gehört, die für einen WLAN-Router zusammengelegt und dafür gemeinschaftlich vom schnellen Internet profitiert haben – ohne dabei jeweils den Vollpreis für einen Router zu zahlen.
Warum also, habe ich überlegt, sollte das nicht auch in meiner neuen Wohnung funktionieren? Bestimmt lassen sich einige Nachbarn finden, die ebenfalls nichts dagegen haben sich das WLAN zu teilen – solange es niemand außer den zahlenden Mitbewohnern nutzt.
Ein guter Bekannter, mit dem ich über diese Idee gesprochen habe, hat mir dann noch geraten folgende wichtige Punkte zu beachten:
Von: Miriam
6. August 2018
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