Wie wir bereits in den letzten Beiträgen schon mehrfach gesehen haben, gehen ein hoher Lebensstandard und ein hoher Ausstoß von Treibhausgasen oft Hand in Hand. Dies klingt also sehr nach einer Entweder-Oder-Entscheidung, die wir im Bezug auf das Klima und das Wirtschaftswachstum treffen müssen – oder etwa nicht? Ist es möglich, einen hohen Lebensstandard zu erhalten und gleichzeitig Emissionen zu reduzieren oder gar vollkommen zu vermeiden?

Tatsächlich haben schon mehrere Länder wie etwa die USA, Großbritannien und Frankreich bewiesen, dass dies durchaus möglich ist. Auch, wenn deren Treibhausgasausstoß noch immer oberhalb des Durchschnitts liegt, so haben sie zumindest Fortschritte darin gemacht, diesen zu verringern. Die eigentliche Frage sollte also stattdessen viel eher sein: Ist es möglich, Emissionen schnell genug zu reduzieren?

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Die Antwort hierauf lautet: Eindeutig nicht in der Geschwindigkeit, in der dies momentan geschieht. Ist das Ziel, die Erderwärmung bei 2 Grad Celsius, bestenfalls sogar schon bei 1,5 Grad Celsius zu stoppen, so sind die momentanen Anstrengungen bei weitem nicht ausreichend. Die EU wird beispielsweise voraussichtlich ihr Emissionsziel für 2030 verfehlen, sollten nicht weitere Maßnahmen ergriffen werden, um noch mehr Treibhausgase einzusparen. Was die Klimaneutralität 2050 angeht, so muss ebenfalls noch einiges geschehen, damit diese auch tatsächlich erreicht werden kann. Was also ist zu tun?

Eine große Baustelle, die es anzugehen gilt, ist Energie. Zunächst einmal ist es wichtig, vermehrt auf Energiequellen zurückzugreifen, die wenig Treibhausgase verursachen, wie etwa erneuerbare Energien und Atomenergie. Ein wichtiger Zwischenschritt wäre zudem, von Kohle auf Gas umzusteigen, das weniger CO2 per Energieeinheit verursacht. Des weiteren sollten Energiesektoren wie etwa der Transport, die nur schwer dekarbonisiert werden können, mehr elektrisiert werden, um an Treibhausgasen einzusparen. Zudem müssen mehr Anstrengungen unternommen werden, um erschwingliche, wenig Treibhausgase verursachende Energien und Batterietechnologien zu entwickeln, damit die Wahl dieser Energien zum kosteneffektiven Standard wird. Schließlich ist es auch notwendig, die Energieeffizienz zu erhöhen, um die unnötige Verschwendung von Energie zu vermeiden.

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Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem dringend mehr Maßnahmen erforderlich sind, sind der Umgang mit und die Produktion von Lebensmitteln. Besonders in einkommensstarken Ländern ist es erforderlich, den Fleischkonsum zugunsten von pflanzenbasierten Nahrungsmitteln einzuschränken, die in ihrer Herstellung weniger Treibhausgase verursachen. Auch das Austauschen von Rind- und Lammfleisch gegen Hühnerfleisch, Fisch oder Eier kann dabei helfen, Treibhausgase einzusparen. Gleichzeitig gehören die Viehzucht und die Herstellung von Milchprodukten insoweit verbessert, als dass dabei weniger Treibhausgase anfallen. Auch der Lebensmittelanbau muss effektiver ablaufen, beispielsweise ist es durch nachhaltige Intensivierung von Agrikultur möglich, mehr Nahrungsmittel auf weniger Land anzubauen und so der Rodung von Wäldern entgegenzuwirken sowie sogar Grünflächen zurückzugewinnen. Weiters ist es auch von großer Bedeutung, die Lebensmittelverschwendung sowohl von Produzent:innen als auch von Konsument:innen einzudämmen, etwa durch verbesserte Ernteprozeduren und Kühlsysteme.

Zudem ist es auch wichtig, dass Unternehmen nicht nur auf ihren eigenen Treibhausgasausstoß achten, sondern auch auf den ihrer Zulieferkette, da diese oftmals noch um einiges mehr an Treibhausgasen verursacht als das Unternehmen selbst.

Quellen:
https://ourworldindata.org/co2-and-other-greenhouse-gas-emissions#can-we-make-progress-in-reducing-emissions
https://www.eea.europa.eu/themes/climate/eu-greenhouse-gas-inventory
https://www.climatepartner.com/en/resources/what-are-greenhouse-gas-emissions-and-why-companies-need-to-act-now

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Von: Miriam

26. Januar 2023

Bild: Foto von Jasmin Sessler auf Unsplash

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