Der Friedensnobelpreis ist eigentlich jedem und jeder ein Begriff – eine Auszeichnung für all diejenigen Personen, die sich besonders für den Frieden auf der Welt engagieren. Was jedoch vermutlich um einiges weniger bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass es sich dabei nicht um den einzigen seiner Art handelt: Auch der Right Livelihood Award, auf Deutsch etwa „Preis für gerechte, angemessene Lebensgrundlagen“, ist eine Auszeichnung für das Gestalten einer besseren, menschenwürdigen Welt.

World Future Council, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Den Right Livelihood Award, der von Jakob von Uexküll ins Leben gerufen wurde, gibt es bereits seit dem Jahr 1980. Die Geschichte des Preises beginnt bereits ein Jahr davor, 1979, als Jakob von Uexküll der Nobelstiftung vorschlug, zwei neue Nobelpreise einzuführen, nämlich einen für Ökologie und einen für die Förderung des Wissens und der Perspektiven von Menschen auf der ganzen Welt. Dafür bot Jakob von Uexküll an, seine damals etwa 1 Millionen Dollar werte Briefmarkensammlung zu verkaufen, um sich an der Stiftung der zwei neuen Nobelpreise zu beteiligen, sein Vorschlag wurde jedoch abgelehnt.

Jakob von Uexküll beschloss daher, mit dem Erlös des Verkaufs von Teilen seiner Briefmarkensammlung den Right Livelihood Award zu gründen und wurde erstmalig im Jahr 1980 vorgestellt, einen Tag vorm Verleih des Friedensnobelpreises. Der Right Livelihood Award generierte von Anfang an bereits einiges an Aufmerksamkeit und ist inzwischen einer der renommiertesten Preise für Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Frieden. Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte hat der Right Livelihood Award, der heute von privaten Stiftern gesponsert wird, auch die Bezeichnung „Alternativer Friedensnobelpreis“ gewonnen.

Jede:r (mit Ausnahme der Jurymitglieder und der Mitarbeiter:innen der Right Livelihood-Stiftung natürlich) darf Kandidat:innen bis zum 1. März des jeweiligen Jahres für den Right Livelihood Award nominieren. Dabei werden jedes Mal drei Preise in Geldform, die aufgrund des Zustandekommens durch Spenden nicht immer gleich hoch ausfallen, und eine Ehrenauszeichnung verliehen. Der Right Livelihood Award orientiert sich nicht an strengen Kategorien, sondern wurde bisher schon beispielsweise für Leistungen in den Bereichen Umwelt, Frieden, Abrüstung, Menschenrechte und Entwicklung vergeben.

Im Jahr 2024 ging der Right Livelihood Award an Forensic Architecture („Für die Entwicklung digitaler forensischer Methoden, um Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht für Opfer und Überlebende von Menschen- und Umweltrechtsverletzungen zu gewährleisten“), Anabela Lemos / Justiça Ambiental! („Für die Ermächtigung von Gemeinschaften, sich für ihr Recht einzusetzen, Nein zu ausbeuterischen Megaprojekten zu sagen und Umweltgerechtigkeit zu fordern“), Issa Amro / Youth Against Settlements („Für ihren unerschütterlichen gewaltlosen Widerstand gegen die illegale israelische Besatzung und die Förderung des palästinensischen Bürgerengagements mit friedlichen Mitteln“) und Joan Carling („Für das Lautmachen indigener Stimmen angesichts des globalen ökologischen Zusammenbruchs und ihre Führungsrolle bei der Verteidigung von Menschen, Land und Kultur“).

Quellen:
https://rightlivelihood.org/
https://rightlivelihood.org/about-us/our-founder/

One Comment

  1. Maria Stachel 7. Januar 2025 at 8:54 - Reply

    Danke für die Info!

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Von: Miriam

19. Dezember 2024

Bild: Right Livelihood Foundation, Public domain, via Wikimedia Commons

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