Sich mit dem oder der Konfliktpartner:in an einen Tisch zu setzen und an einem gemeinsamen Problem zu arbeiten ist keine alltägliche Übung. Umso beeindruckter sind wir, wenn Menschen unser Vermittlungsangebot in Anspruch nehmen und sich hier im Friedensbüro begegnen.
Wir präsentieren dabei keine Lösungen für den Konflikt. Vielmehr können wir Begleiterinnen sein und Sie an Ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten erinnern. Den Weg, werden Sie selbst gehen.

Vier Gründe, die wie Leuchttürme auf diesem Weg Orientierung geben können :

  1. Sie erkennen etwas Neues über sich selbst
    In jedem Konflikt steckt die Möglichkeit sich selbst weiterzuentwickeln. In Konfliktsituationen kommen wir oftmals an eine Art Grenze, wir kommen nicht weiter. Eine Gelegenheit sich auf die Suche zu begeben, welche Facetten oder Bedürfnisse von sich selbst vielleicht noch nicht erkannt oder wenig gelebt werden. Die eigenen Fähigkeiten und Bedürfnisse zu (er)kennen, gibt wiederum die Freiheit um nach vielfältigen Möglichkeiten zu suchen, wie man diese in sein Leben integrieren kann.
  2. Sie erkennen etwas Neues über Ihr Gegenüber
    Gleichsam wie uns selbst, können wir in einer ehrlichen Auseinandersetzung auch unser Gegenüber besser kennenlernen. Dabei geht es darum, ein Stück weit in die Welt der/des anderen einzutauchen. Und wichtig: zuhören ist noch keine Zustimmung. Im besten Fall werden wir um neue Blickwinkel reicher. Fritz Perls, ein Begründer der Gestalttherapie, hat einmal gesagt:

    Menschen, die zuhören, kämpfen nicht, und Menschen die kämpfen, hören nicht zu.

  3. Alle Bedürfnisse haben Platz
    Die/der Mediator:in ist zuständig für den Prozess, die Parteien für den Inhalt. Das bedeutet, dass Sie sich ganz auf sich fokussieren können: Was ist Ihnen wichtig? Wie geht es Ihnen, bei dem, was Ihr Gegenüber sagt? Was kann Ihr konkreter Beitrag zur Klärung des Situation sein? Mediator:innen hingegen achten auf die vertrauliche und geschützte Gesprächsatmosphäre, in der die Betroffenen konstruktiv miteinander reden können. So können alle Beteiligten über sich sprechen, neue Sichtweisen auf das Problem können eröffnet werden. Die Vereinbarungen werden entsprechend der Interessen und Bedürfnisse aller Parteien gestaltet. Alle Beteiligten können „gewinnen“, es muss keine „Verlierer:innen“ geben.
  4. Sie sammeln eine Erfahrung fürs Leben
    Mediator:innen begleiten gerne auf dem Weg durch einen Konflikt, indem sie vor allem eine konstruktive Ausrichtung fördern. Dies zum Beispiel durch Fragen wie:
    Welche Gemeinsamkeiten gibt es? Welche Stärken und Ressourcen bringen die Parteien zur Klärung mit? Was ist schon einmal gelungen?
    Die Beteiligten werden unterstützt den Blick auf die Zukunft zu richten. Lösungen sollen sich an einer sinnvollen Entwicklung für die Zukunft orientieren und nicht in unveränderbaren Tatsachen der Vergangenheit stecken bleiben. Die für Sie hilfreichen Elemente aus dieser Gesprächserfahrung können Sie „mitnehmen“ und auch in anderen Situationen des Lebens umsetzen.

 

 

One Comment

  1. Monika Hirschmugl-Fuchs 25. Februar 2025 at 19:55 - Reply

    Danke! Das ist eine sehr hilfreiche Erklärung für eine Möglichkeit der Unterstützung, die tatsächlich zu einem friedlichen Zusammenleben in guter Nachbarschaft beitragen kann.

Leave A Comment

Von: Katharina

25. Februar 2025

Bild: Bild von Anne-marie Ridderhof auf Pixabay

Blog abonnieren

Loading

Wir informieren Sie, wenn ein neuer Blogbeitrag erscheint.