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Hier fühle ich mich wie zu Hause: zu Gast im Stadtteiltreff Mohoga
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Mein Kollege Alex Mikusch und ich waren letzte Woche zu Gast im Stadtteiltreff Mohoga, wo wir ein lebendiges, offenes Soziotop vorfinden. Ein Ort der Menschen aus unterschiedlichen Wohnbezirken aus Graz und sogar außerhalb der Stadtgrenzen anzieht, um miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam kreativ zu werden. Andrea Breithuber ist Obfrau und Gründerin des Vereins Mohoga und realisiert, in den von ihr zur Verfügung gestellten privaten Räumlichkeiten mit rund 1000m2 Garten, ein generationenübergreifendes und integratives Begegnungszentrum.
Was Andrea Breithuber antreibt, ist die Vision einer offenen Gesellschaft nach Karl Popper. Im Mikrokosmos des Mohoga sind Menschen verschiedener Herkunft, Altersgruppen, Religionen und sozialer Lebenslagen eingeladen sich auszutauschen, an Angeboten des Stadtteiltreffs selbst mitzugestalten, Kritik zu äußern und Ideen einzubringen. Es wird eine demokratische Alltagskultur und Partizipation gelebt, die auf Mitverantwortung und Engagement basiert.
Wer diesem Ruf folgt hat Lust auf neue Erfahrungen. So etwa Alfred, der erst vor zwei Monaten nach Graz gekommen ist und mehr oder weniger zufällig über das Mohoga stolpert und dabei auf die neugierige Erika trifft, die sich hier tatkräftig für den Verschenkladen einsetzt. Er schätzt das ihm entgegengebrachte Interesse und die Freundlichkeit der Leute. „Diese besondere Freundlichkeit habe ich nirgends sonst wo erfahren,“ räsoniert Alfred, der in seinem Leben bereits in vielen unterschiedlichen Städten dieser Welt gewohnt hat.
Eine freiwillige Mitarbeiterin spricht offen an, dass sie psychisch erkrankt sei und hier einen Ort gefunden hat, an dem sie ihr Wissen und ihre Talente einbringen und leben kann. Auch für Anita ist die Teilhabe am Verein ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags. Sie strahlt, wenn sie sagt: „Hier fühle ich mich wie zu Hause!“ und stimmt Maria zu, die der Wunsch sich eigenverantwortlich zu engagieren ins Stadtteiltreff führte.
Und wie steht es um Konflikte in einer bunt gemischten Gemeinschaft, die sich der Prinzipien einer offenen Gesellschaft verschreibt? Einzelne, kleine Konflikte sind laut Anita immer wieder gegeben. Das ist Teil des Alltags, sie gehören zum Leben dazu, kommen und gehen. Aber wie sieht es aus, wenn Herausforderungen tiefgreifender werden? Hierfür richten sich die Blicke auf Andrea. Als Chefin des Stadtteiltreffs trägt sie eine höher geordnete Verantwortung. Bei Konflikten, in denen Menschen die Prinzipien der Gemeinschaft missachten, wird genau hingeschaut. Geschlossene Ideologien, Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung haben hier keinen Platz. Denn eines ist klar: die Vielfalt an Menschen und deren Biografien stellen einen besonderen Reichtum dar, den es zu schützen gilt. Ein Reichtum, der im Mohoga geteilt wird.
Von: Anna
23. Mai 2025
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