Waltendorf
… Japan, Ziegen und eine Reise zum Mond
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Wie kommt man am schnellsten von Graz nach Japan? Zumindest kulinarisch?
Ganz einfach, man besucht das Landhaus Ruckerlberg im Bezirk Waltendorf (das ist sogar mit dem öffentlichen Verkehrsmittel – Bus Nr 61 – möglich, die Haltestelle ist direkt vor der Haustüre) und genießt – ich zitiere die Homepage – 2 Küchenlinien unter einem Dach. So ist es möglich, Köstlichkeiten aus der steirischen und Spezialitäten aus der japanischen Küche zu genießen: nacheinander, zugleich, getrennt, vereint, kombiniert – wie auch immer.
Waltendorf, der 9. Grazer Stadtbezirk, wird seinem guten Ruf als Wohnbezirk durchaus gerecht. Als Siedlung erstmals 1230 erwähnt und höchstwahrscheinlich nach einem Ansiedler namens Walter oder Waltfried benannt, schließt sich Waltendorf 1929 mit der Gemeinde Ruckerlberg zusammen. Ab 1938 gehört Waltendorf-Ruckerlberg dann ganz zu Graz, wobei der Name Ruckerlberg ab diesem Zeitpunkt zwar nicht mehr zum Bezirksnamen gehört, wohl aber als Ortsteilname erhalten bleibt.
In den 60-er Jahren startet die Siedlungsbautätigkeit so richtig durch. Die Siedlung Berliner Ring hat mich – ein Kind der 70er Jahre – immer sehr beeindruckt. Ich glaube, ich war damals überzeugt, meine ersten Wolkenkratzer zu sehen. Auch die Errichtung der Eisteichsiedlung fällt in dieses Jahrzehnt.
Die Bautätigkeit im Bezirk Waltendorf ist bis heute nicht abgeschlossen, ganz im Gegenteil.
Gerade in letzter Zeit passiert es, dass Menschen, die schon länger nicht mehr in Waltendorf waren, gewisse Straßenzüge fast nicht wiedererkennen, so zB die Kreuzung Plüddemanngasse – Ecke Waltendorfer Hauptstraße oder weiter hinauf auf das ehemalige Areal der Bäckerei Kotzbeck.
Aber auch das totale Gegenteil ist Waltendorf: weite Wiesen, Wald, Schafe und Ziegen, Hofladen und Mostschenke … wer kennt es nicht, das Naherholungsgebiert rund ums Schloss Lustbühel?
Das ist auch mit ein Grund für Silvia, eine junge Mama von zwei Buben, aus der Stadt quasi aufs Land zu ziehen … und dennoch irgendwie in der Stadt zu bleiben: der eigene Garten, der nahe Wald, die gute Luft … und die Bushaltestelle gleich ums Eck.
Den neuen Nachbarn hat sie auch schon kennen gelernt. Dieser kommt von sich aus, stellt sich vor und erzählt, er möchte einer Wiederholung der Geschichte vorbeugen. Er und ein anderer Nachbar von ihm haben nämlich 10 Jahre nebeneinander gelebt, um dann – irgendwann hat man ja dann doch miteinander gesprochen – heraus zu finden, dass man im gleichen Bereich arbeitet.
Ein Mann, der nicht nur die meiste Zeit seines Lebens in Waltendorf lebt, sondern sich auch aktiv für diesen Bezirk einsetzt, ist Herr Bezirksvorsteher Mayr. Schon lange in der Kommunalpolitik tätig, ist er seit 2017 Bezirksvorsteher und damit – wie er überrascht aber nicht unerfreut bemerkt – Erstansprechpartner “für eh alles”. Er versteht seine Rolle als Bindeglied zwischen Verwaltung und BürgerInnen, die ein Informations- und Anhörungsrecht haben. Das mag jetzt alles sehr formal und juristisch klingen, in Wahrheit – so erzählt Herr BV Mayr – sind einfach viele Menschen froh, dass jemand zuhört und ihnen vielleicht die manchmal schwer verständliche Amtssprache “übersetzt” oder bürokratische Abläufe erklärt.
Als Lieblingsplatzerl nennt er uns an erster Stelle seinen eigenen Garten, der übrigens in einer Gasse liegt, aus der schon drei Bezirksvorsteher stammen!
Aber wer nicht nur blitzschnell von Graz nach Japan gelangen, sondern sogar nach den Sternen greifen oder jemanden zum Mond befördern möchte: auch das ist in Waltendorf möglich. Das Institut für Physik plant ab Oktober ca. alle drei Monate das Observatorium am Lustbühel für Interessierte zu öffnen. Details dazu werden auf der homepage zu finden sein.
Von: Heidi
4. Oktober 2019
Bild: Schloss Lustbühel, Lithographie von Joseph Franz Kaiser um 1830
„50 shades of Graz“ oder „wie ich meine Heimatstadt neu entdecke“
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