Trotz traditioneller Barrieren investieren Frauen in den verschiedenen Teilen Afrikas seit Jahren in Initiativen, um ihre eigene Rolle und Situation zu verbessern. Dieser Kampf um wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Verbesserung findet in Eigeninitiativen, Kooperationen mit der Entwicklungszusammenarbeit oder UN-Organisationen statt.

Ein wirtschaftlicher Ansatz sind die sogenannten Mikrokredite, die teilweise mit einem besonderen Frauenschwerpunkt eingerichtet wurden. Bereits vielen Frauen in Afrika konnten solche Mikrokredite nutzen, um ihre eigenen Gewerbe oder Unternehmen zu gründen. Hierbei handelt es sich nicht um Spenden oder Schenkungen, sondern um „eine Form der Finanzdienstleistung für Kleinstunternehmer in wirtschaftlich schwachen Regionen“, wie der Spiegel Online schreibt. Für gewöhnlich erhalten die Bewohner solcher Regionen keine Darlehen von den Banken, da es ihnen an Sicherheit mangelt und der Aufwand aufgrund solcher geringer Summen zu groß sei. Mikrokredite werden nun aber von nichtstaatlichen Organisationen sowie auch spezialisierten Finanzdienstleistern angeboten, während lokale Bürgen darauf achten, dass das Geld nicht verspielt, sondern an die Banken zurückgezahlt wird.
Mikrokredite haben vielen Frauen die Etablierung ihres Unternehmens ermöglicht. Dass das in der Praxis nicht immer ganz so gut funktioniert, wie in der Theorie, haben Kritiker nach einer Weile herausgehoben, die nicht ausreichend begleitete Projekte evaluierten: Zwar war von Anfang an eine ausführliche Beratung der Kundinnen geplant, dennoch kam es zu einigen Fehlentwicklungen, wie etwa massiver Verschuldung oder sogenanntem „Microfinance Shopping“. Letzteres bedeutet, dass in einigen Fällen neue Kredite aufgenommen wurden, um die alten abzubezahlen.
Um das Mikrokreditsystem zu verbessern, sollen nun „Loan Officers“ als Schnittstelle zwischen Banken und Kreditnehmern fungieren und fachliche BeraterInnen, die die Unternehmensumsetzung begleiten. Wichtig dabei ist für alle Seiten, dass die Unternehmerinnen selbstständig entscheiden, wie sie das geliehene Geld investieren möchten, um daraus dann auch Profit machen zu können.

Im Bereich der Gesundheit, widmen sich immer mehr Fraueninitiativen dem Thema Genitalverstümmelung: Inzwischen gibt es in fast allen der über 20 betroffenen afrikanischen Länder, Aufklärungsinitiativen. Erfolge kann zum Beispiel das „Komitee gegen traditionelle Praktiken“ in Äthiopien verzeichnen: Wo früher die Rate der Beschnittenen unter Kindern und Frauen bei etwa 90 Prozent lag, werden nun etwa 70 Prozent der traditionellen Beschneidung unterzogen. Leider, so betont die Leiterin Abebech Alemneh, beziehen sich diese Erfolgszahlen nur auf die Städte. Dort, wo die Analphabetenrate bei fast hundert Prozent liegt, also vor allem auf dem Land, seien noch wenige Fortschritte zu sehen.
Dennoch geben die Initiativen nicht auf: Vor einigen Jahren wurde schließlich eine Verfassungsveränderung der Äthiopischen Regierung durchgesetzt, in welcher es nun heißt, dass alles, was einen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Frau hat, verboten werden soll. Die praktizierenden Beschneiderinnen werden deshalb allerdings nicht strafrechtlich verfolgt, da sie, wie die Komitee-Leiterin Abebech Alemneh meint, nicht um die negativen Konsequenzen ihrer Praktiken wissen.
Stattdessen werden den ehemaligen Beschneiderinnen Umschulungen, wie etwa solche zu Hebammen, angeboten. Eine solche umgeschulte Beschneiderin, wie auf der Seite der IGFM berichtet wird, konnte in ihrem Viertel erreichen, dass die Mädchen in diesem Stadtteil nun nicht mehr beschnitten werden.

Wie Sie hier nachlesen können, wurde 2018 der Friedensnobelpreis an Nadia Murad und Denis Mukwege für ihr Engagement dabei, sich gegen sexuelle Gewalt in Kriegen und bewaffneten Konflikten durchzusetzen, verliehen.

Auch ein sehr interessantes Projekt ist die City of Joy, die Frauen, die in ihrer Vergangenheit Gewalt durchleben mussten, aneinander vermittelt und darin unterstützt, zu starken Leitfiguren zu werden und sich neue nützliche Fähigkeiten anzueignen.

 

Quellen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/mikrokredite-in-afrika-frau-adbenas-kleines-wirtschaftswunder-a-574570.html

Die Mikrofinanz ist erwachsen geworden

 

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Von: Miriam

28. Februar 2019

Bild: pixabay.com

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