Die Gewaltvorgänge gegen Frauen in vielen von Südamerikas Regionen sind nicht einfach an allen vorbeigegangen: Bereits mehrere Initiativen wurden gestartet, die aufmerksam auf das Problem machen und daran arbeiten, dieses zu minimieren und bestenfalls ganz zu eliminieren.

So haben beispielsweise die EU und die UN im September 2018 im Rahmen der Spotlight Initiative (eine Partnerschaft von EU und UN, um gegen Gewalt gegenüber Frauen vorzugehen) angekündigt, 50 Millionen Euro dafür aufzuwenden, Morde an Frauen zu verhindern. Wie im Jahresbericht der Spotlight Initiative geschrieben steht, werden in den Staaten Südamerikas und den karibischen Inseln jeden Tag etwa 12 Frauen getötet – eine Zahl, die so schnell wie möglich schrumpfen soll.

Ebenfalls ausgehend von der Spotlight Initiative gab es am 29. November 2017 eine virtuelle Konferenz, bei der AktivistInnen und ExpertInnen Informationen über die regionalen Dynamiken der Femizide und Trends zu Geschlechterungleichheit präsentierten. Nützliche Vorgehensweisen, um sich in solchen Fällen zu wehren oder darauf aufmerksam zu machen, wurden ebenfalls geteilt.

Whrenddessen sitzt man auch in Peru nicht mehr still: Unter der Leitung des Ministeriums für Frauen und verwundbare Randgruppen (MIMP) hat man sich vorgenommen, nationale Pläne und legislative Regelungen durchzusetzen, wie etwa das Abkommen der Vereinigten Staaten zum Abschaffen aller Formen der Diskriminierung von Frauen (CEDAW). Nun arbeiten behördliche, nicht-behördliche und zivile RepräsentantInnen der Region zusammen, um gemeinsam unter dem Projektnamen ComVoMujer II die Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Um dabei effektiv vorgehen zu können, werden unter anderem Erfahrungen unter den RepräsentantInnen ausgetauscht und versucht, die Kooperation mit dem Privatsektor zu verbessern. Mittel wie Kampagnen, Studien und die Verbreitung von nützlichen Informationen sollen dabei helfen, das Problem von allen Seiten ins Licht zu rücken und so der Gewalt gegenüber Frauen vorzubeugen.

Die Initiative kann bereits Erfolge vorweisen: So gibt es jetzt zum Beispiel in Paraguay und Peru ein Zertifikat für Unternehmen, die von sich behaupten können, sich Frauen gegenüber gewalt- und diskriminierungsfrei zu verhalten. Anlass für dieses Zertifikat war eine akademische Studie, die unter Frauen erhoben wurde, die die Kosten erhob, für die Unternehmen für Gewalt gegenüber Frauen am Arbeitsplatz aufkommen mussten.

Auch gibt es jetzt das Safe Business Online-Beglaubigungsschema, das nun so viele Angestellte in so vielen Unternehmen wie möglich schult. Laut Stand des Berichts konnte man so bereits über 8000 Personen in mehr als 37 Unternehmen, Organisationen und auch bei GIZ erreichen und erfolgreich beglaubigen.

Einer besonders erfolgreichen Kooperation zwischen Ecuadors größten Telekommunikationsanbietern und ComVoMujer II ist es zu verdanken, dass es nun eine App namens Junt@s (‚zusammen‘) gibt, mit der Frauen mit nur einem Knopfdruck einen Notruf tätigen oder eine Vertrauensperson alarmieren können.

Schließlich gibt es bereits seit 2011 die Kampagne “Cartas de Mujeres” (Briefe von Frauen), bei der vor allem von Gewalt betroffene Frauen, aber auch Männer und Kinder, ihren Schmerz zu Papier bringen. Dadurch konnten diese eine öffentliche Plattform schaffen, die ihnen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der zuständigen Politiker zutrug.

Quellen:
https://www.giz.de/en/worldwide/12205.html
https://eeas.europa.eu/headquarters/headquarters-homepage/51262/eu-un-spotlight-initiative-latin-america-regional-programme-officially-launched_fr
http://www.un.org/en/spotlight-initiative/assets/pdf/Spotlight_Annual_Report_July_2017-March_2018.pdf

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Von: Miriam

20. März 2019

Bild: Asamblea Nacional del Ecuador from Quito, Ecuador, gefunden auf wikimedia

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