„Ganz ohne Arbeit wird man doch verrückt“ – solche Aussagen oder ähnliche hat wohl ein:e jede:r bereits irgendwann einmal gehört oder vielleicht auch selbst getätigt. Jetzt, wo immer mehr Jobs davon bedroht sind, in Zukunft nicht mehr von Menschen, sondern stattdessen durch KIs erledigt zu werden, ist es vielleicht doch langsam angebracht, sich Gedanken zu machen, was das denn nun eigentlich genau heißt.

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Zwar gibt es immer noch Unmengen an Jobs, die KIs zumindest nach momentanem Stand auf keinen Fall komplett übernehmen können, doch auch diese können häufig von deren Einsatz profitieren und damit die Arbeitslast verringern. Das bedeutet also, dass man grundsätzlich davon ausgehen kann, dass Menschen in Zukunft nicht mehr die gleiche Anzahl an Stunden arbeiten müssen, um dieselbe Arbeit zu verrichten, da KIs ihnen einen Teil davon abnehmen können.
Vielen wird die Arbeitsstudie der beiden Universitäten Cambridge und Boston ein Begriff sein. Für diejenigen, die noch nichts davon gehört haben: Dabei handelt es sich um eine Studie, in der die Auswirkungen einer 4-Tage-Woche bei gleichem Lohn einer 5-Tage-Woche in 61 Unternehmen getestet wurden. Die Ergebnisse waren dabei durchwegs positiv – die Arbeitnehmer:innen berichteten weniger Stress, es kam zu weniger Krankheitsfällen und sogar der Umsatz der Unternehmen steigerte sich ein wenig. Dass ganze 56 der 61 Unternehmen beabsichtigen, die 4-Tage-Woche auch in Zukunft beizubehalten, sagt eigentlich schon alles.
Nun, so betrachtet sollte also die Arbeitserleichterung durch KIs eigentlich sehr positive Effekte mit sich bringen – solange man diese denn gut einzusetzen weiß. Was nämlich vermutlich der falsche Ansatz wäre, wäre, den Arbeitnehmer:innen nun anstatt ihrer bisherigen Tätigkeiten, die den KIs zufallen, noch mehr Arbeit aufzuhäufen, um noch mehr Umsatz zu machen. Viel eher könnte man Inspiration aus der Arbeitsstudie ziehen und feststellen, dass KIs eine große Rolle dabei spielen könnten, die 4-Tage-Woche umzusetzen oder sogar noch weiter zu gehen.

Foto von Margarida Afonso auf Unsplash

Bleibt also nur mehr der Punkt, der sich in so gut wie jeder Kommentarspalte unter Berichten zur Arbeitsstudie finden lässt: Was sollen die Menschen denn tun, wenn sie nicht arbeiten? Doch auch das lässt sich eigentlich recht einfach klären – es ist schlicht und einfach an der Zeit, in attraktive Freizeitaktivitäten zu investieren und produktive Hobbys zu fördern. Selbstverständlich wird kein Mensch auf Dauer glücklich sein, der sämtliche neugewonnene Freizeit ausschließlich dafür verwendet, vor Bildschirmen zu sitzen (auch, wenn das vermutlich in der ersten Zeit genau das sein wird, was viele tun werden). Gleichzeitig haben aber auch die meisten Menschen die eine oder andere Idee zu einem Hobby, das zusätzlich zu einer 5-Tage-Woche einfach zu zeitaufwändig wäre oder sie haben einfach nicht die Energie, diesem am Ende eines Arbeitstages noch nachzugehen. Sei es nun töpfern, malen, schneidern oder zimmern – für viele dieser Tätigkeiten bleibt momentan oft kein Raum. Und genau diesen Raum könnte man jetzt, wo die Arbeitswelt dabei ist, sich drastisch zu ändern, schaffen. Denn wer sagt, dass alles Produktive, was Menschen schaffen können, nur zum Steigern von Umsatz sein darf?

Quellen:
https://www.focus.de/finanzen/news/studie-zu-arbeitszeit-darum-sollten-sie-nur-vier-tage-pro-woche-arbeiten_id_186979731.html
https://www.derstandard.de/story/2000143754551/weniger-stress-und-krankenstaende-bisher-groesste-studie-ueber-vier-tage

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Von: Miriam

25. Mai 2023

Bild: Foto von Christin Hume auf Unsplash

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