Kinder im Visier vor Gewalttätern
Gefahrenort digitale Plattformen
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Heutzutage verlagert sich viel ins Internet – Nachrichten, Shopping, Freundschaften, für alles gibt es die richtige Plattform, oder sogar gleich mehrere davon. Leider heißt das jedoch auch, dass viele dunkle Seiten des Alltags inzwischen ebenfalls online vertreten sind. Eine dieser Schattenseiten ist das Grooming, das von vielen Personen über diverse Online-Plattformen ausgeübt wird.
Während es im realen Leben für die sogenannten Groomer durchaus schwierig sein kann, in Situationen zu kommen, in denen sie ihre Opfer kontaktieren können, so ist dies online kaum ein Problem. Hier können sie sich oft problemlos unter Minderjährige mischen und sich sogar selbst als minderjährige Person ausgeben, ohne, dass es zunächst auffällt. Getarnt unter einem Nickname ist es ein Leichtes für die Groomer, so zu tun, als seien sie jemand völlig anderes, ohne, dass ihnen jemand das Gegenteil beweisen kann.
Groomer suchen sich vorrangig solche Plattformen aus, auf denen bekanntlich sehr viele Minderjährige unterwegs sind. Beliebt sind etwa Computerspiele, wo es sehr einfach ist, mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu kommen, doch auch soziale Medien wie Instagram, Snapchat und TikTok oder Datingplattformen sind sehr beliebt. Generell gilt: Überall dort, wo der direkte Kontakt mit Minderjährigen möglich ist, ist auch Grooming nicht fern.
Wie sich die Groomer dabei verhalten, kann durchaus unterschiedlich sein. Manche geben sich zunächst als Minderjährige aus und bauen eine Freundschaft mit ihren Opfern auf, die immer mehr in eine unangemessene Richtung abdriftet. Erst später, oder überhaupt erst beim Treffen in Person – sollte es je zu einem kommen –, erfahren die Opfer, dass es sich in Wahrheit um eine erwachsene Person handelt, mit der sie da in Kontakt stehen. Andere Groomer wiederum geben sich als Modelagent:innen, Talentsucher:innen oder Profi-Gamer:innen aus, die ihren Opfern „helfen“ möchten.
Aus den Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen entwickelt sich nach einiger Zeit eine sehr gefährliche Dynamik, in der diese etwa dazu gedrängt werden, Bilder und Videos von sich zu schicken, die zunächst möglicherweise noch harmlos sind, später dann aber immer mehr nackte Haut zeigen. Auch die Groomer selbst versenden häufig Nacktaufnahmen an ihre Opfer, oft auch unaufgefordert. Für das Austauschen von Nacktbildern und -videos versprechen die Groomer ihren Opfern in den meisten Fällen eine Gegenleistung, wie etwa Geld, Gutscheine oder seltene Items in Computerspielen.
Oft ist es schwer, Online-Grooming von außen zu erkennen, da die Opfer einerseits etwa nicht auf die „Belohnungen“ der Groomer verzichten möchten und ihnen andererseits auch von den Groomern häufig eingeredet wird, sie hätten die unangemessene Beziehung ja selbst gewollt, da sie sich sonst nicht auf die Konversation eingelassen und kein Bildmaterial geschickt hätten. Groomer isolieren ihre Opfer häufig sozial, überreden sie zur Geheimhaltung oder drohen diesen, sollten sie Zweifel an der Beziehung zueinander äußern oder darüber nachdenken, diese abzubrechen. Dies hält die Kinder und Jugendlichen nur noch weiter davon ab, sich an eine Vertrauensperson zu wenden.
Quellen:
https://www.onlinesicherheit.gv.at/Services/Technologie-Schwerpunkte/Kinder-und-IT-Sicherheit/Cyber-Grooming.html
https://www.rataufdraht.at/themenubersicht/handy-internet/cyber-grooming
https://www.childline.org.uk/info-advice/bullying-abuse-safety/online-mobile-safety/online-grooming/
https://www.saferinternet.at/faq/problematische-inhalte/was-ist-grooming
Von: Miriam
6. Juni 2024
Bild: Foto von Steinar Engeland auf Unsplash
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