Mehr als 1,6 Milliarden Menschen weltweit leben in Situationen, in denen sie durch Faktoren wie etwa langwierige Krisen daran gehindert sind, gesundheitliche Grundversorgung zu erlangen. Mindestens 400 Millionen haben überhaupt gar keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Etwa alle zwei Sekunden stirbt eine Person zwischen 30 und 70 Jahren an einer nicht übertragbaren Krankheit wie Krebs oder Diabetes. Nach wie vor stellt auch HIV ein Problem dar, das bekämpft gehört – mehr als 15 Millionen Menschen weltweit warten noch darauf, mit antiretroviraler Therapie behandelt zu werden. Um all diese gesundheitlichen Probleme und noch mehr zu bekämpfen, haben die UN-Mitgliedsstaaten Ziel 3, oder auch „Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern“, beschlossen.

Die Zahl der Mütter, die bei Geburten ums Leben kommen, ist den Mitgliedsstaaten derweil zu hoch – deswegen soll diese bis 2030 weltweit gesenkt werden. Auch Neugeborenen und Kindern unter fünf Jahren kommt in Ziel 3 mehr Aufmerksamkeit zu: Vermeidbaren Todesfällen in dieser Altersgruppe soll ein Ende gesetzt werden.

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Krankheiten und Todesfälle, die durch Chemikalien oder Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden zustande kommen, werden bis 2030 erheblich verringert. Aids-, Tuberkulose- und Malariaepidemien sollen ausgerottet werden, genauso wie andere, momentan eher vernachlässigte Tropenkrankheiten. Währenddessen sollen die Betroffenen von nichtübertragbaren Krankheiten, wie etwa Krebs, durch vermehrte Prävention und bessere Behandlung vor der Frühsterblichkeit bewahrt werden.

Doch nicht nur in diesem Feld sollen mehr präventive Maßnahmen ergriffen werden, auch die Vorbeugung und Behandlung von Suchterkrankungen wird genauer ins Auge gefasst. Im Zuge dessen soll auch der Tabakgebrauch in den Ländern um einiges eingedämmt werden, um weitere Gesundheitsrisiken zu mindern.

Immer noch fordern Verkehrsunfälle weltweit zu viele Verletzte oder Tote: Die Mitgliedsstaaten sind sich in diesem Punkt einig, dass sie die Zahl der Opfer von Verkehrsunfällen schon bis 2020 halbieren wollen.

Schließlich soll auch der Zugang zu sexual- und reproduktionsmedizinischer Versorgung für jeden möglich sein, einschließlich Bereichen wie etwa der Familienplanung.

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Bei diesem Ziel konnten bereits mehrere Fortschritte in entscheidenden Bereichen gemacht werden, keiner der teilnehmenden Staaten muss Rückschritte verzeichnen – tatsächlich gibt es hier nicht einen einzigen, bei dem sich nichts getan hat. Dennoch lauft auch die Erfüllung dieses Ziels nicht ganz reibungslos ab: Jugendliche, ältere Menschen und Migranten laufen hier etwa Gefahr, nicht ausreichend berücksichtigt zu werden. Besonders wichtig ist den UN-Mitgliedsstaaten bei Ziel 3, dass hierbei sektorübergreifend gearbeitet wird – um andere Ziele erfüllen zu können, wie etwa Ziel 1, muss die Gesundheitsversorgung weltweit erfolgreich ablaufen. Einige der Mitgliedsstaaten merkten bisher außerdem an, dass eine institutionelle Reform erforderlich ist, um dieses Ziel abschließen zu können, auch im Hinblick auf die Unterstützung der Vereinten Nationen für die übrigen Länder.

Um Ziel 3 näher an die junge Bevölkerung heranzubringen, gibt es unterschiedliche Projekte, wie etwa die Lead2030-Challenge von One Young World in Kooperation mit Plan International, die im Jänner stattgefunden hat. Diese Challenge ist ein Wettbewerb, bei der innovative Ideen gesucht werden, wie man denn junge Leute auf risikoreiches Verhalten, wie etwa das Tabakrauchen oder den Missbrauch von Alkohol, aber auch Probleme wie die Luftverschmutzung aufmerksam machen kann.

Doch auch hier bei uns in Graz kann man sich über Ziel 3 schlau machen: Am 25. Juni 2019 findet im Grazer Joanneumsviertel (Kalchberggasse 2) der FairStyria-Tag des Landes Steiermark statt. Dabei lautet das diesjährige Thema „Nachhaltige Entwicklung fördern“, bei dem Best Practice-Projekte steirischer entwicklungspolitischer Organisationen vorgestellt werden, die sich für das Erreichen der Entwicklungsziele einsetzen. Ziel 3 kann man hierbei an Station 4 vertreten finden, zu dem etwa das Österreichische Rote Kreuz beiträgt. Auch für Schulen ist der FairStyria-Tag eine Empfehlung, für Schulklassen gibt es eigene Workshops, die sich hier finden lassen.

Quellen:
https://www.lead2030.com/challenges

http://www.fairstyria.at/cms/dokumente/12414782_28693792/b34175e0/Agenda_2030_UN-Beschluss.pdf
https://sustainabledevelopment.un.org/content/documents/16673HLPF_2017_Presidents_summary.pdf
http://sdgindex.org/assets/files/2018/01%20SDGS%20G20%20Summary%202018%20WEB%20V6%20110918.pdf
https://www.undp.org/content/undp/en/home/sustainable-development-goals/goal-3-good-health-and-well-being.html
https://www.sdgwatch.at/de/ueber-sdgs/3-gesundheit-und-wohlergehen/

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Von: Miriam

23. Mai 2019

Bild: United Nations [Public domain], gefunden auf Wikimedia Commons

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