OBDACHLOSIGKEIT
Prävention von Obdachlosigkeit
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Das Leben in Obdachlosigkeit ist ein hartes, menschenunwürdiges Leben. Gerade deswegen sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um denjenigen, die derzeit obdachlos sind, die Möglichkeit auf eine stabile und angemessene Unterkunft zu eröffnen. Dieses Unterfangen braucht jedoch einen guten Plan und eine realistische Strategie.
Auf der hochrangigen Konferenz in Lissabon im Jahr 2021 entstand die Europäische Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit, die die folgenden fünf Ziele zu erreichen beabsichtigt: Kein Mensch soll aufgrund fehlender Notunterkünfte auf der Straße schlafen müssen, niemand soll langfristig und ohne Aussicht auf erfolgreiche Umsiedelung in eine dauerhafte Unterkunft in Not- und Übergangsunterkünften leben müssen, keine Person soll ohne Aussicht auf eine angemessene Unterkunft aus Institutionen wie dem Krankenhaus oder dem Gefängnis entlassen werden, niemand soll aufgrund seiner oder ihrer Obdachlosigkeit diskriminiert werden, und schließlich sollen Zwangsräumungen vermieden und im Falle des tatsächlichen Eintretens von Unterstützung bei der Suche einer geeigneten Unterkunft begleitet werden.
Das Arbeitsprogramm der Europäischen Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit besteht aus drei Arbeitsbereichen: Die Verstärkung der Evidenz über Obdachlosigkeit, Aktivitäten gegenseitigen Lernens auf der Plattform und Zugang zu Finanzierungsmitteln.
Die Verstärkung der Evidenz über Obdachlosigkeit sieht vor, dass mehr Daten erhoben werden, um das Ausmaß des Problems richtig einzuschätzen. Um Obdachlosigkeit vorbeugen und bekämpfen zu können, müssen ausreichend Informationen darüber vorhanden sein, wie viele Menschen etwa überhaupt obdachlos sind und was die Gründe für ihre Situation sind. Gleichzeitig will man selbstverständlich auch den Fortschritt überwachen können, den man im Kampf gegen die Obdachlosigkeit bereits gemacht hat.
Aktivitäten gegenseitigen Lernens auf der Plattform bedeutet, dass die Europäische Kommission insgesamt 6 Veranstaltungen organisiert, bei denen die EU-Mitgliedstaaten bei der Entwicklung und Verbesserung ihrer nationalen Obdachlosigkeitsstrategien unterstützt werden. Jede dieser Veranstaltungen wird von Expert:innen aus der Wissenschaft zu einem bestimmten Thema eingeleitet, anschließend findet ein Austausch untereinander über nationale Praktiken in separaten Sitzungen von je 3-4 Mitgliedsstaaten statt. Die letzte dieser Veranstaltungen wurde vom 31. Mai bis zum 1. Juni 2023 in Stockholm abgehalten, wobei das diesmalige Thema die Diversität und Inklusion von obdachlosen Menschen war.
Selbstverständlich bezahlt sich all dies nicht von allein, weshalb auch der Zugang zu Finanzierungsmitteln zu den drei Arbeitsbereichen der Plattform gehört. So stellt die EU sämtlichen Mitgliedsstaaten Mittel zur Verfügung, um integrative politische Maßnahmen zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit zu fördern und zu finanzieren. Während eine Arbeitsgruppe der Plattform, die zusammen mit der Entwicklungsbank des Europarats den Vorsitz führt, auf Finanzierungsmöglichkeiten hinweist und diverse Projekte unterstützt, hat der Europäische Sozialfonds den Auftrag, beim Anbieten von Wohnungshilfeprogrammen und sozialer Unterstützung für Obdachlose mitzuarbeiten.
Quellen:
https://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1061&langId=de
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/europa-aktuell/start-der-europaeischen-plattform-zur-bekaempfung-der-obdachlosigkeit.html
Von: Miriam
1. November 2023
Bild: Foto von Jonathan Kho Ming Jun auf Unsplash
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