Obdachlosigkeit zu bekämpfen ist alles andere als einfach. Sind Personen erst einmal auf der Straße gelandet, so ist es schwierig für diese, sich wieder in eine stabilere Situation zu manövrieren. Daher ist es notwendig, im Kampf gegen die Obdachlosigkeit vor allem ein Ziel vor Augen zu haben: Am besten überhaupt von vornherein zu verhindern, dass Menschen überhaupt plötzlich ohne ein Dach über dem Kopf dastehen.

Grundsätzlich gibt es drei Wege, auf die man Obdachlosigkeit bekämpfen kann: Prävention, Krisenhilfe und das Verhelfen zu Unterkünften, Behausungen und Unterstützung. Während auch die letzteren beiden Wege durchaus eine Rolle im Kampf gegen die Obdachlosigkeit spielen, so ist es doch die Prävention, die letztendlich die größte Bedeutung innehat.

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Die Prävention von Obdachlosigkeit lässt sich in drei Bereiche gliedern, wie sie etwa auch im Public Health Model of Prevention festgelegt sind: Primärprävention, Sekundärprävention und Tertiärprävention. Im Gesundheitsbereich findet Primärprävention beim Vorliegen von Risikofaktoren statt, Sekundärprävention im Frühstadium einer akuten Erkrankung und Tertiärprävention bei bereits vorliegender schwerer oder chronischer Erkrankung. Ähnlich verhält es sich auch bei der Obdachlosigkeit.

Primärprävention im Bereich der Obdachlosigkeit ist wiederum in drei Teile unterteilt – universelle Prävention, selektive Prävention und indizierte Prävention. Universelle Prävention betrifft, wie es der Name bereits vermuten lässt, die gesamte Gesellschaft. Hier geht es etwa darum, Obdachlosigkeit durch das Herstellen von mehr Gleichheit indirekt vorzubeugen, wie zum Beispiel durch das Absichern von leistbarem Wohnraum und Kinderbetreuung. Selektive Prävention setzt bei den Mitgliedern einer bestimmten Gruppe an, wie etwa bei solchen Personen, die besonders häufig Diskriminierung ausgesetzt sind oder ein sehr niedriges Einkommen haben. Indizierte Prävention zielt schließlich vor allem auf diejenigen Menschen ab, die benachteiligt sind wie etwa solche, die mit psychischer Gesundheit und Suchterkrankungen zu kämpfen haben, um zu verhindern, dass diese obdachlos werden.

Sekundärprävention richtet sich an diejenigen, die ein hohes Risiko auf Obdachlosigkeit haben, etwa Personen, die mit ihrer Mitte bereits stark im Rückstand sind oder schon einen Räumungsbefehl erhalten haben. Hier geht es darum, die Obdachlosigkeit der Betroffenen vollkommen zu verhindern oder, sollte dies nicht möglich sein, durch diverse Unterstützungsangebote so kurz wie möglich zu halten.

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Tertiärprävention ist für solche Personen gedacht, die bereits in der Vergangenheit in Obdachlosigkeit gelebt haben, um zu verhindern, dass diese sich plötzlich erneut ohne eine angemessene Unterkunft wiederfinden. In Kombination sollen all diese Präventionsstrategien dazu beitragen, dass möglichst wenige Menschen obdachlos werden und damit Obdachlosigkeit schon in einem sehr frühen Stadium Einhalt gebieten.

Quellen:
https://www.homelesshub.ca/solutions/prevention
https://www.crisis.org.uk/ending-homelessness/the-plan-to-end-homelessness-full-version/solutions/chapter-6-preventing-homelessness/

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Von: Miriam

8. November 2023

Bild: Foto von Daniel van den Berg auf Unsplash

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