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Die inneren Entwicklungsziele – unser persönlicher Beitrag zum großen Ganzen
Unser Blog
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Das Nachbarschaftsservice versucht mit seinem Angebot einen konkreten, lokalen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander zu leisten. Wir dürfen dankbar sein, dass wir ein einem Land leben, in dem kein militärisch ausgetragener Krieg stattfindet. Diese direkt zu beeinflussen oder gar in friedliche Aushandlungsprozesse umzuwandeln, ist für uns Einzelne schier unmöglich. Zugleich gibt es aber auch Handlungsmöglichkeiten, die wir in unserem direkten Umfeld umsetzen können. Mögen es auch nur kleine Mosaiksteine sein, die wir beitragen – jeder Schritt in Richtung Frieden zählt.
Im Friedensblog wurde bereits über die Nachhaltigen Entwicklungsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs) geschrieben. Diese 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung wurden von der UNO Generalversammlung verabschiedet und umfassen ökologische, soziale und ökonomische Themen.
Mehr dazu in den Blogbeiträgen zu den Sustainable Development Goals.
Damit eine nachhaltige und friedvolle Entwicklung zum Wohle aller gelingen kann, braucht es neben Initiativen auf staatlicher und internationaler Ebene auch jede und jeden Einzelnen.
Unser persönlicher Beitrag ist gefragt!
Ein Wandel in uns ist eine solide Basis für den Wandel in der Welt. Vor diesem gedanklichen Hintergrund entstand 2020 die Initiative der Inner Development Goals, kurz IDGs, also innere Entwicklungsziele. Das Modell der IDGs umfasst fünf Dimensionen und 23 verschiedene Fertigkeiten. Die fünf Dimensionen sind Sein, Denken, Beziehung, Zusammenarbeit und Handeln.
Die IDG Initiative ist noch in einer ko-kreativen Entstehungsphase, mittlerweile gibt es über 500 Zentren und Netzwerke in über 80 Ländern mit insgesamt über 35.000 Mitgliedern.
Es lohnt sich auch, diese fünf Dimensionen, mit Blick auf unser direktes, nachbarschaftliches Zusammenleben anzuschauen. Im Folgenden gebe ich einen kurzen Überblick über die fünf Dimensionen der inneren Entwicklung, mit je einer ausgewählten konkreten Übungsmöglichkeit aus dem IDG Bericht* (IDG Phase 2 Research Report)
Sein
Die Beziehung zu uns selbst, wer wir sind und werden, umfasst Fragen und Themen wie: Was ist mir wichtig?; Was sind meine Fähigkeiten und Talente?; Wahrnehmung der eigenen Gefühle und Gedanken, von inneren Blockaden und Potenzialen; (Er)kennen der eigenen Werte und Ziele; Präsenz statt Reaktivität.
Übung: Achtsamkeit
1. Wähle etwas aus, entweder innerlich, wie die Empfindung des Atems, oder etwas Äußeres, wie ein Geräusch in der Umgebung und beginne deine Aufmerksamkeit dorthin zu lenken und dort zu belassen.
2. Wenn du merkst, dass deine Gedanken abschweifen, lenke die Aufmerksamkeit wieder zu der Beobachtung, ohne zu urteilen, während du alles zulässt was du in diesem Moment beobachtest oder fühlst. Mit der Zeit kann man die Fähigkeit entwickeln mit der Gesamtheit der Erfahrungen präsent zu bleiben, auch mit Gedanken und schwierigen Emotionen, ohne überwältigt oder abgelenkt zu werden.
Denken
Um angemessene Antworten auf gegenwärtige komplexe Fragen und Zusammenhänge suchen und finden zu können, ist es erforderlich unsere kognitiven Fähigkeiten zu entwickeln. Dazu gehören unter anderem kritisches Hinterfragen, Bewusstsein für den größeren Kontext oder das Erkennen von Sinnzusammenhängen.
Übung: „Immunity to change“ (ITC) Prozess (unbewusste Glaubenssätze erkennen)
1. Stecke dir ein persönliches Entwicklungsziel. Das könnte sein mehr Sport zu machen, oder Grenzen zu setzen und „Nein“ zu den Erwartungen und Wünschen anderer zu sagen.
2. Wenn wir versuchen solche Ziele zu erreichen und damit etwas grundlegend verändern wollen in unserem Leben, gibt es oft Stimmen in uns, die die Veränderung nicht wollen und uns davon abhalten ein neues Verhalten umzusetzen. Gemäß dem ITC-Prozess geschieht das, da dieses neue Verhalten Annahmen über uns selbst berührt, die uns bis dato nicht bewusst waren. Versuche diese Annahmen herauszufinden. Zum Beispiel: wenn ich versuche besser darin zu werden auch „Nein“ sagen zu können, dann könnte das mein Selbstbild herausfordern, wonach ich jemand bin, der von anderen gebraucht wird.
Beziehung
Wenn wir unsere Verbundenheit mit anderen Menschen, künftigen Generationen und der Umwelt erkennen, können wir gerechtere, ganzheitlichere Systeme und Gesellschaften entwickeln.
Übung: Spurensuche in der Natur
1. Begib dich auf einen Spaziergang im Wald und richte die Aufmerksamkeit auf die Umgebung, beispielsweise die verschiedenen Baumarten. Mache dir Themen bewusst, die im Zusammenhang mit der Natur sind, zum Beispiel Umweltverschmutzung. Vergegenwärtige die dazugehörigen konkreten Handlungen, wie zum Beispiel, dass man keinen Müll im Wald hinterlässt.
2. Beobachte was bereits da ist: höre die Geräusche um dich herum, fühle den Boden der dich trägt, rieche die Luft, schmecke sie, versinke in deinem Blickfeld. Das Ziel ist, die Gewohnheiten des täglichen Lebens hinter sich zu lassen, so dass etwas Neues entstehen kann.
3. Erforsche Fragestellungen, die möglicherweise beim Gehen auftauchen, zB.: Was ist Natur? Warum ist sie von Bedeutung? Was ist der Zusammenhang zwischen Mensch und Natur?
Zusammenarbeit
Indem wir unsere sozialen Kompetenzen ausbauen, schaffen wir einen Weg, wie wir mit den komplexen Fragestellungen in der Welt umgehen können. Kommunikationsfähigkeit, das Einbeziehen verschiedener Blickwinkel und Kompetenzen, die Pflege von Vertrauen untereinander oder ein konstruktiver Umgang mit Konflikten gehören hierher.
Übung: Gewaltfreie Kommunikation
1. Wenn du einer anderen Person zuhörst, gibt ihrer Sichtweise und ihren Emotionen Raum, ohne deine eigenen Bedürfnisse und Emotionen einzubringen. Blicke hinter deine erste Interpretation dessen, von dem was du gehört hast und versuche tiefer zuzuhören.
2. Anstatt instinktiv so zu antworten, also ob du attackiert wirst, frage weitere Fragen darüber, wie sich diese Person fühlt und frage nach den Bedürfnisse, die nicht erfüllt werden.
Handeln
Um den Wandel auch in die Welt zu bringen, können wir innere Qualitäten wie Mut, Optimismus, Ausdauer und Kreativität fördern.
Übung: Kunst, Kreativität und Imagination
1. Stelle dir vor, ein kreatives Hobby zu ergreifen.
2. Finde eine kreative Aktivität, die dich entspannt und inspiriert, die dir auch Genuss und Vergnügen bereitet.
3. Erforsche die Möglichkeiten wo es gelingen kann deine tägliche Arbeit mit deinen kreativen Aktivitäten zu verbinden. Prüfe, wo deine Kreativität möglicherweise deine Arbeit erneuern oder umdeuten kann. Auf welche Weise ist es möglich von festgefahrenen Regeln, Normen und Strukturen abzusehen und neue Wege zu entdecken, wie du sein oder die Dinge tun kannst?
Wenn Sie die Art und Weise ändern, wie Sie die Dinge betrachten, ändern Sie die Dinge, die Sie betrachten. Max Planck, deutscher Physiker und Nobelpreisträger.
Quellen:
Inner Development Goals
IDG Phase 2 Research Report
IDG Grafik: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0
*Übungen aus dem Englischen frei übersetzt von Katharina.
Von: Katharina
22. Oktober 2024
Bild: Bild von Gordon Johnson auf Pixabay
Ziel 1: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Ziel 7: Zugang zu leistbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
Ziel 10: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
Wir informieren Sie, wenn ein neuer Blogbeitrag erscheint.
Wow, das ist ein besonders toller Artikel! Ich bin richtig reingekippt. Es trifft das Thema, das mich momentan beschäftigt und ist großartig aufgebaut. Gratulation! Herzliche Grüße Barbara