Jeder von uns würde vermutlich gern behaupten, dass er oder sie immun gegen jede Art der Manipulation ist. Die bittere Wahrheit ist allerdings, dass so gut wie ein jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad manipulierbar ist. Wie kann es sonst sein, dass in der Vergangenheit sowie in der Gegenwart (und vermutlich auch in der Zukunft) so viele Menschen dazu bereit sind, einer Idee, einer Bewegung oder einer Person – beziehungsweise einer Gruppe von Personen – nahezu blind zu folgen? In Anbetracht dieser Tatsache stellen sich natürlich sofort einige Fragen: Wer ist denn besonders anfällig dafür, manipuliert zu werden? Wie und wo kann Manipulation stattfinden? Und wie weit kann Manipulation gehen?

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Zuerst einmal zurück an den Anfang: Was genau ist Manipulation denn eigentlich? Manipulation heißt, dass eine Person sich darum bemüht, eine andere zu einem Umdenken oder zu einem Verhalten zu bringen, das deren generellen Einstellung nicht entspricht. Einfach gesagt bedeutet das also, dass ein Mensch einen oder mehrere Mitmenschen dazu veranlasst, Sachen zu denken oder zu tun, die diese eigentlich gar nicht beabsichtigt. Dabei geht der oder die Manipulierende allerdings nicht transparent vor, sodass das Gegenüber selbst die Entscheidung treffen kann, ob es der zugrundeliegenden Absicht des oder der Manipulator:in folgen will oder nicht. Stattdessen findet Manipulation vorwiegend intransparent statt, also so, dass die Absicht kaum oder nur sehr schwer zu durchschauen ist, da die manipulierende Person meist andere Vorwände als die ursprüngliche Absicht vortäuscht, um das gewünschte Ziel zu erreichen.

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Im Alltag verwenden wir andauernd Manipulation. Zum Beispiel verhalten wir uns manipulativ, wenn wir uns bei einer anderen Person darüber beschweren, dass wir den Abwasch machen müssen obwohl wir eigentlich viel zu wenig Zeit dafür haben, in der Hoffnung, sie wird uns diese Aufgabe abnehmen. Auch, wenn wir schlecht über uns selbst reden, um dafür unterstützende Worte von anderen zu hören, zeigen wir manipulatives Verhalten. Manipulation, wie sie etwa in diesen alltäglichen Beispielen auftritt, ist grundsätzlich kein Problem, da niemand wirklich Schaden davon nimmt. Wenn Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, zum Beispiel Influencer:innen, ihre Bekanntheit und Reichweite dazu ausnutzen, unterschwellig Werbung zu machen und diese dabei nicht gut genug zu erkennen geben, wird es allerdings schon ein wenig grenzwertig mit der Manipulation.

Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn Manipulation in weitaus höherer Dosis auftritt oder dazu dient, schadenbringendes Verhalten hervorzurufen. Besonders problematisch wird es außerdem, wenn diejenigen Personen, die in einer Gesellschaft besonders hohes Vertrauen und Ansehen genießen, dieses durch Massenmanipulation ausnutzen (dazu mehr in einem späteren Beitrag).

Nächstes Mal beschäftigen wir uns damit, wer besonders anfällig dafür ist, Opfer von Manipulation zu werden.

Quellen:
https://www.klaus-grawe-institut.ch/blog/was-ist-manipulation/
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wie-edward-bernays-massen-manipulierte-der-vater-der.3720.de.html?dram:article_id=489754
https://blog.karlshochschule.de/2012/11/06/das-internet-und-die-massenmanipulation-kann-man-nicht-nicht-manipulieren/
https://gedankenwelt.de/die-10-strategien-der-manipulation-nach-noam-chomsky/
https://www.grin.com/document/19583

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