Im letzten Beitrag haben wir uns damit befasst, was Datenbroker, beziehungsweise Informationsbroker, denn genau sind. Zudem haben wir festgehalten, dass es unzählige Wege gibt, auf die diese an die persönlichen Daten von Menschen gelangen können, anhand dieser sie erschreckend genaue Annahmen über Einzelpersonen machen können. Da es jedoch unzählig viele Lebensbereiche gibt, über die man Daten von Personen sammeln kann, sodass Datenbroker wohl kaum alle hinter denselben Informationen her sein können, stellt sich nun die nächste Frage: Welche Daten sind denn jetzt eigentlich interessant für welche Datenbroker?

Es gibt eine ganze Reihe an Arten von Datenbrokern, die alle hinter unterschiedlichen Informationen her sind – immerhin ist der Handel mit Daten ein doch sehr großer Markt. Ganz allgemein kann man Datenbroker zunächst einmal in First-Party-Datenbroker und Third-Party-Datenbroker unterteilen. First-Party-Datenbroker haben eine direkte Beziehung zu den Nutzer:innen oder Kund:innen und sammeln Daten beispielsweise anhand der Posts, Likes und Einkäufen, die diese über den von ihnen angebotenen Service tätigen. Third-Party-Datenbroker hingegen haben überhaupt keinen direkten Kontakt zu den Menschen, deren Daten sie erwerben, analysieren und aufbereiten, um sie anschließend weiterzuverkaufen. Anhand der Kund:innen, denen die Datenbroker die gesammelten Daten zukommen lassen, kann man diese jedoch noch weiter ausdifferenzieren.

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Die häufigste und auch leicht zu erratende Art von Datenbrokern sind Marketing- und Werbebroker. Diese verkaufen jeweils diejenigen Daten von Einzelpersonen an Unternehmen, die besonders gut auf deren Zielgruppe zupassen. Aufgrund von Variablen wie Alter, Geschlecht, Beziehungsstatus, Produktvorlieben oder Hobbys wird also entschieden, welche Personen in das Marktsegment eines bestimmten Unternehmens fallen und dementsprechend höchstwahrscheinlich für entsprechende Werbung empfänglich sind. Für Marketing- und Werbebroker sind insbesondere solche Informationen interessant, die einerseits eine möglichst genaue Einordnung in ein Marktsegment, beispielsweise in das wohlhabender Singles, erlauben und andererseits auf eine hohe Kaufbereitschaft hinweisen, um Unternehmen auch tatsächlich Gewinn zu versprechen.

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Eine weitere Art von Datenbrokern, die für besonders problematische Folgen sorgen kann, sind Personensuche-Broker. Diese verkaufen nicht die gebündelten Daten von Personen, die in dieselbe Kategorie fallen, sondern die Datenprofile von Einzelpersonen. Oft werden diese Informationen öffentlich verfügbar gemacht und man muss lediglich die Website eines bestimmten Personensuche-Brokers besuchen, um teils sehr sensible Daten eines Menschen einsehen zu können. Während hierbei einerseits Informationen wie Geburtsdatum, Geburtsort und Heiratsstatus freigegeben werden, können auch sehr viel kritischere Daten wie etwa solche zu Verurteilungen oder Angaben zum Vermögen einer Person. Dies kann beispielsweise Menschen, die versuchen, der Armut zu entfliehen oder Personen, die nach einigen Jahren Haft eine feste Arbeitsstelle antreten möchten, große Schwierigkeiten bereiten. Auch Personen, die gestalkt werden oder Missbrauch entflohen sind, scheinen auf solchen Websites von Personensuche-Brokern auf und sind damit dem Risiko ausgesetzt, von den Täter:innen gefunden zu werden.

Im nächsten Beitrag wollen wir uns mit weiteren Arten von Datenbrokern befassen.

Quellen:
https://www.avg.com/de/signal/data-brokers
https://us.norton.com/internetsecurity-privacy-how-data-brokers-find-and-sell-your-personal-info.html
https://www.makeuseof.com/types-of-data-brokers/
https://www.youtube.com/watch?v=wqn3gR1WTcA
https://privacybee.com/blog/what-are-data-brokers/

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