Altern abseits des Scheinwerferlichts

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Foto: Foto von Jeremy Wong auf Unsplash
Mentale Gesundheit – es braucht individuelle Ansätze
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Mentale Gesundheit ist in jedem Alter wichtig. Von der Kindheit an bis zum späten Erwachsenenalter macht die eigene Psyche sehr viel am Wohlbefinden aus. Dabei hat auch jede Altersgruppe mit unterschiedlichen mentalen Herausforderungen zu kämpfen, die sie durchaus an ihre Grenzen bringen können – dies gilt auch für die ältere Bevölkerung.
Im höheren Alter stellt vor allem eines die Betroffenen sowie auch Fachleute vor eine Herausforderung: Das Auftreten mehrerer Beschwerden oder Krankheiten gleichzeitig. Es kann sehr schwer sein, zu sagen, ob ein gewisses Symptom nun einfach nur eine Begleiterscheinung des Alterns ist, mit einer physischen Krankheit zusammenhängt oder tatsächlich Ausdruck einer psychischen Erkrankung ist. Dazu kommt noch, dass auch manche Medikamente Begleiterscheinungen wie etwa Vergesslichkeit oder Verwirrtheit auslösen, die fehlinterpretiert und einer psychischen Erkrankung zugeschrieben werden können. Schließlich kann auch Angst vor Stigmatisierung oder die Befürchtung, nicht ernst genommen zu werden, bestehen.
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All dies führt dazu, dass ältere Personen sich oft sehr spät professionelle Hilfe suchen, wenn die psychische Erkrankung bereits schwerere Symptome hervorruft. Besonders häufig treten im Alter Depressionen, Angststörungen und Demenz auf, doch auch Schlafstörungen und der Missbrauch von Medikamenten oder Alkohol sind nicht selten. Dagegen kommen Manie sowie auch wahnhafte und schizophrene Störungen bei älteren Menschen vergleichsweise weniger oft vor.
Psychotherapie läuft bei älteren Menschen anders ab als bei der jüngeren Bevölkerung. So ist es hier etwa eher das Ziel, Symptome zu lindern als diese komplett zu beseitigen. Dabei wird weniger darauf geachtet, weitreichende Veränderungen der Psyche zu erzielen, als Alltagsschwierigkeiten zu behandeln, mit denen die Patient:innen zu kämpfen haben. Besonders wichtig ist dabei, dass Therapeut:innen sensibilisiert auf die Lebensumstände älterer Personen sind und dementsprechend auch realistische Maßnahmen mit ihren Patient:innen besprechen können. Dazu gehören neben Hilfestellungen dafür, die eigenen Probleme aktiv anzugehen und bestmöglich zu bewältigen, auch diverse Unterstützungsmaßnahmen, etwa durch Angehörige oder Pflegedienste, sollte dies erforderlich sein.
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Schwierig gestaltet es sich auch bei der Behandlung psychischer Krankheiten bei der älteren Bevölkerung mit Medikamenten: Viele Psychopharmaka, die typischerweise verschrieben werden, wurden nicht an älteren Menschen erprobt und können daher andere oder stärkere Nebenwirkungen haben als bei Jüngeren. Noch dazu nehmen ältere Personen oft auch aufgrund von physischen Beschwerden diverse Medikamente ein, die zu unerwünschten Wechselwirkungen mit Psychopharmaka führen können. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist außerdem, dass die Medikamente regelmäßig und korrekt eingenommen werden, was aus unterschiedlichen Gründen fehlschlagen kann, zum Beispiel aus Angst vor eben genannten Wechselwirkungen, falscher Einnahme oder dem Vergessen von dieser.
Einen ganz wesentlichen Punkt bezüglich der mentalen Gesundheit haben wir bisher noch gar nicht erwähnt: Soziale Beziehungen. Dieser ist jedoch so groß, dass wir diesen in einem eigenen Beitrag behandeln werden.
Quellen:
https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/psychische-stoerungen-im-alter/besonderheiten-im-alter/
https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/mentale-gesundheit-im-alter/
Von: Miriam
6. Februar 2025
Bild: Foto von Jeremy Wong auf Unsplash
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