Altern abseits des Scheinwerferlichts

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Innerhalb kürzester Zeit hat die Gesellschaft erstaunenswerte und rapide Transformationen durchgemacht, wobei gerade die digitale Welt im Alltag besonders wichtig geworden ist. Diese Wandlung erfordert jedoch Offenheit und Vertrautheit mit modernen Technologien, die vor allem älteren Menschen, die zum Beispiel mit wenig konkreten Zahlungsinstrumenten, wie zum Beispiel Online-Banking statt Bargeld oder Kreditkarten, wenig anfangen können. Vor allem diese Bevölkerungsgruppe hat also gewisse Hürden zu überwinden, die den jüngeren Generationen oft gar nicht bewusst sind oder bloß verschwindend niedrig vorkommen.
Die Hindernisse, die hauptsächlich älteren Menschen bei der Nutzung von modernen Technologien begegnen, können in zwei Kategorien eingeteilt werden: Internale/individuelle Barrieren und externale/kontextuelle Barrieren.
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Eine solche Barriere ist etwa die Angst vor Informations- und Kommunikationstechnologien, die oft aus der Überzeugung stammt, die Nutzung dieser sei sehr schwer und mit häufigen Fehlschlägen verbunden. Auch die wahrgenommenen Gefahren online, wie zum Beispiel Betrug und Phishing, halten ältere Menschen davon ab, moderne Technologien zu nutzen. Häufig können auch der Vergleich der eigenen digitalen Kompetenz mit der von anderen Personen im gleichen Alter und die sozialen Interaktionen im Zusammenhang mit modernen Technologien zu dieser Angst beitragen – hier vor allem in dem Sinn, dass befürchtet wird, von anderen negativ beurteilt zu werden.
Eine weitere Barriere ist es, keinen Grund zu sehen, moderne Technologien zu nutzen. Oft haben ältere Personen gar keinen Anreiz dazu, einen Computer, das Smartphone oder auch das E-Services zu verwenden – vor allem deswegen, weil ihnen häufig nicht bewusst ist, was sie alles mit Informations- und Kommunikationstechnologien machen können. Immerhin haben sie fast ihr ganzes Leben ohne Internet und Co. verbracht, was zu der Annahme verleiten kann, für sie befinde sich dort nichts von Interesse. So also trägt ihr Unwissen dazu bei, dass ihnen die Möglichkeiten, die moderne Technologien bieten können, verborgen bleiben. Sollte es tatsächlich einmal notwendig sein, sich mit modernen Technologien zu beschäftigen, zum Beispiel für Reservierungen, die nur online möglich sind, so wird diese Aufgabe oft an jüngere Familienmitglieder übertragen, was die älteren Menschen weiterhin vor der Nutzung „verschont“.
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Auch Selbstausgrenzung, die aus einem Mangel an Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten resultiert, ist eine Barriere für ältere Menschen. Viele ältere Personen sind beispielsweise davon überzeugt, nicht gut darin zu sein, die Nutzung moderner Technologien zu erlernen, mit deren schneller Entwicklung nicht mithalten zu können oder diese schlimmstenfalls sogar kaputt zu machen. Zudem ist auch ein guter Teil der älteren Bevölkerung davon überzeugt, dass moderne Technologien nur dazu dienen, die Bedürfnisse der jüngeren Generationen zu decken, da diese auch vor allem von jüngeren Menschen entworfen wurden. Dies kann sie daran hindern, überhaupt einmal zu probieren, Informations- und Kommunikationstechnologien zu verwenden.
Physische Barrieren, die im Alter zunehmend ein Problem werden, können ein weiteres Problem bei der Nutzung moderner Technologien darstellen. Während nicht alle älteren Menschen dieselben körperlichen Veränderungen zur gleichen Zeit erleben, so ist es dennoch so, dass bestimmte Funktionen wie etwa die Hand-Augen-Koordination nachlassen und damit auch eine Auswirkung auf die Fähigkeit, mit modernen Technologien umzugehen, haben können. Weitere physische Hürden können schlechtere Sicht, vermindertes Hörvermögen oder zittrige Hände sein, die ältere Personen davon abhalten, Informations- und Kommunikationstechnologien zu verwenden. Inzwischen gibt es einige neue Features, die ebendiese Einschränkungen kompensieren können, leider erfordert die Installation dieser häufig jedoch eine bereits bestehende digitale Kompetenz im Umgang mit modernen Technologien.
Quellen:
Guillén-Gámez, F. D., Colomo-Magaña, E., Ruiz-Palmero, J., & Tomczyk, Ł. (2024). Teaching digital competence in the use of YouTube and its incidental factors: Development of an instrument based on the UTAUT model from a higher order PLS-SEM approach. British Journal of Educational Technology, 55, 340–362. https://doi.org/10.1111/bjet.13365
https://agenda-gesundheitsfoerderung.at/sites/agenda-gesundheitsfoerderung.at/files/2024-03/Foerderung_digitaler_Teilhabe_im_Alter_bf_.pdf
Von: Miriam
24. April 2025
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