Nun haben wir also alle Kinderrechte kennengelernt, die in der Konvention über die Rechte des Kindes festgehalten sind. So ziemlich für jeden Bereich des Lebens gibt es einen Artikel in der Kinderrechtskonvention, der auf diesen angewandt werden kann. Aber wieso gibt es überhaupt extra Kinderrechte? Sind die Menschenrechte allein nicht genug?

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Kinder unterscheiden sich von Erwachsenen darin, dass ihr Wohlergehen häufig von anderen abhängig ist, etwa von ihren Eltern und anderen Betreuungspersonen. Darüber hinaus können sie viele wichtige Entscheidungen, die Folgen für sie selbst haben, noch nicht selbst fällen, was sie ebenfalls der Willkür und Entscheidungsgewalt anderer Personen aussetzt. Damit also sichergestellt wird, dass Kinder trotz ihrer vergleichsweise sehr geringen Kontrolle darüber, wie sie ihr Leben gestalten, unter angemessenen Bedingungen aufwachsen können, gibt es die Kinderrechte. Versorgungsrechte (wie etwa das Recht auf einen adäquaten Lebensstandard), Schutzrechte (wie etwa das Recht auf Schutz vor Gewalt) und Beteiligungsrechte (wie etwa das Recht auf Meinungsfreiheit) garantieren, dass den Bedürfnissen von Kindern Rechnung getragen wird. Diese Rechte haben in den Vertragsstaaten höchste Priorität, wann immer Entscheidungen getroffen werden, die in erster Linie oder zumindest teilweise Kinder betreffen.

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So wichtig die Kinderrechte auch sind und so bedeutsam es auch ist, dass so viele Staaten die Kinderrechtskonvention unterzeichnet haben – wie so oft wird in der Praxis eben nicht das ausgeübt, was man in der Theorie so schön geplant hat. Die traurige Wahrheit ist nämlich die, dass vielerorts Kinderrechte verletzt, ignoriert und sogar mit den Füßen getreten werden, wenn sie beispielsweise irgendeinem gewinnbringenden Unterfangen im Wege stehen. Doch auch dort, wo Kinderrechte nicht in solch einer offensichtlichen Weise gebrochen werden, kommt es vor, dass Kinder als rechtstragende Personen nicht ausreichend wahrgenommen und akzeptiert werden. Vielmehr werden Kinderrechte als Anhängsel, ja sogar nur als Fußnote der Menschenrechte betrachtet, die man optional bei einer Entscheidung mitbedenken kann. Hier besteht also doch ein auffallend großer Spalt zwischen Ideal und Realität – und darüber hinaus auch dringend Bedarf, regelmäßig abzuchecken, ob in den Vertragsstaaten auch wirklich alle Kinderrechte eingehalten werden.

Quellen:
https://unicef.at/kinderrechte-oesterreich/kinderrechte/
https://www.plan.de/kinderschutz/kinderrechte/kinderrechte-einfach-erklaert.html
https://www.kinderrechte-afrika.org/%C3%BCber-uns/wof%C3%BCr-wir-uns-engagieren/wozu-kinderrechte/
https://www.grin.com/document/229774
https://www.kija.at/kinderrechte