Letztes Mal haben wir uns bereits mit einigen schweren Kinderrechtsverletzungen beschäftigt, die in Kriegs- und Konfliktgebieten leider viel zu häufig vorkommen. So werden etwa vielerorts Kinder als Soldaten rekrutiert, von gegnerischen Parteien sexuell missbraucht oder auch gefoltert und ermordet. Kinderrechtsverletzungen dieser Art sind jedoch leider bei weitem nicht die einzigen, die in bewaffneten Konflikten in vielen Teilen der Welt beinahe schon an der Tagesordnung stehen.

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Attacken auf Schulen und Krankenhäuser sind eine Kinderrechtsverletzung, die sehr selbsterklärend ist. Eigentlich sollten diese Einrichtungen friedliche Zonen sein, wo Kinder auch zu Zeiten des Konflikts sicher aufgehoben sein sollen – leider zeigt sich allerdings mehr und mehr ein Trend dazu, Schulen und Krankenhäuser anzugreifen, was gravierende Auswirkungen für Kinder hat. Die direkte Zerstörung solcher Einrichtungen ist jedoch nicht die einzige Folge, die Konflikte haben können: Auch die erzwungene Schließung oder die Beeinträchtigung des normalen Betriebs von Schulen und Krankenhäusern haben bereits beträchtliche Konsequenzen für Kinder. Manche bewaffnete Gruppen sind etwa auch der Überzeugung, dass Mädchen keine Schulbildung erhalten und nicht von männlichem Krankenhauspersonal behandelt werden sollen, weswegen sie sich dem absichtlich in den Weg stellen.
Im Krieg kommt es auch oft zur Entführung und teilweise auch der anschließenden grausamen Behandlung von Kindern. Häufig ist dies auch nur die Vorstufe zu weiteren schweren Kinderrechtsverletzungen wie etwa dem Einsatz von Kindern in Konflikten, der Verstümmelung oder Ermordung von Kindern sowie auch des sexuellen Missbrauchs von Kindern. All dies wird beispielsweise von feindlichen Gruppen als Mittel dazu genutzt, eine Bevölkerung zu terrorisieren und dazu zu zwingen, sich zu fügen. Zu diesem Zweck getätigte Massenentführungen von Kindern sind ein leider immer häufiger genutztes Mittel der Kriegsführung.

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Das Verwehren von humanitärer Hilfe ist schließlich die letzte der sechs großen Kategorien schwerer Kinderrechtsverletzungen. In Konfliktregionen ist der Zugang zu humanitärer Hilfe oft lebensnotwendig für Menschen, insbesondere für Kinder. Gerade deswegen ist es so fatal, wenn bewaffnete Gruppen etwa die Routen von Helfer:innen blockieren oder deren Ankunft so lange verzögern, bis die Unterstützung für viele Personen in Not schon zu spät ist. Auch vor dem absichtlichen Angreifen von Humanarbeiter:innen schrecken viele kriegführende Parteien nicht zurück, um etwa eine Bevölkerung in die Knie zu zwingen.

Quellen:
https://childrenandarmedconflict.un.org/six-grave-violations/
https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/erschuetterndes-ausmass-schwerer-kinderrechtsverletzungen/305410
https://www.unicef.org/press-releases/grave-violations-childrens-rights-conflict-rise-around-world-warns-unicef
https://www.justicerapidresponse.org/what-we-do/investigating-child-rights-violations/

 

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